Kultur und Tradtion, Begrifflichkeiten der Weidmannssprache, Hubertustag, Jagdfakten.at

Damit Ihnen in Sachen Jägersprache nichts mehr „durch die Lappen geht" und Sie bei jagdspezifischen Begrifflichkeiten stets die „richtige Fährte aufnehmen", möchten wir Ihnen in diesem Beitrag mit den wichtigsten Begrifflichkeiten der Weidmannssprache „auf die Sprünge helfen":

BEGRIFFLICHKEITEN

DER WEIDMANNSSPRACHE

In diesem Beitrag beantworten wir Ihnen folgende Fragen rund um die „Jägersprache":

  • Wo liegt der Unterschied zwischen:
  • „JÄGERLATEIN" und „WEIDMANNSSPRACHE"?
  • Seit wann gibt es die Jägersprache?
  • Wieviele Begrifflichkeiten der Weidmannssprache gibt es?
  • Was sind die wichtigsten Begrifflichkeiten der Jägersprache?

Wo liegt der Unterschied zwischen „JÄGERLATEIN" und „WEIDMANNSSPRACHE"?

Die WEIDMANNSSPRACHE ist die Jägersprache und damit ein wichtiger Teil des jagdlichen Brauchtums.

Als „Jägerlatein" bezeichnet man hingegen übertriebene oder gar erfundene Geschichten über Jagdabenteuer.

Jägerlatein und Weidmannssprache sind also zu unterscheiden!

Was ist Jägerlatein?

SEIT WANN GIBT ES DIE JÄGERSPRACHE?

Die Jägersprache oder Weidmannssprache wird seit über 1.000 Jahren von Generation zu Generation überliefert und lässt sich bis in das 7. Jahrhundert zurückverfolgen. Vorerst in die Gemeinsprache eingebunden, entwickelte sie sich zur Zeit der beginnenden Feudaljagd um Karl den Großen rasch zur Fachsprache der Jäger.

WIEVIELE BEGRIFFLICHKEITEN DER WEIDMANNSSPRACHE GIBT ES?

Rund 13.000 Begriffe umfasste der Wortschatz im Laufe der Zeit, doch nur etwa 3.000 bis 6.000 sind gegenwärtig im Gebrauch. Die Jägersprache ist „Zunft"- und Standessprache, die sich sehr bildhafter Ausdrücke bedient. So präzisieren beispielsweise „Löffel" und „Blume" mit jeweils nur einem Wort mehr als „Ohr" und „Schwanz".

Ein guter, also „gerechter" Jäger schafft es, sich unter Jägern in der Weidmannssprache auszudrücken. Im Umgang mit jagdlichen Laien vermeidet er diese jedoch aus Rücksicht. Viele jagdliche Redewendungen nutzen wir auch als Nicht-Jäger im täglichen Gebrauch, z.B. „durch die Lappen gehen", „auf die Sprünge helfen", „Fährte aufnehmen", „Lunte riechen" oder „auf der Strecke bleiben".

Einer der bekanntesten Begrifflichkeiten der Jägersprache ist wohl der jagdliche Gruß, „Weidmannsheil".

Er drückt einerseits den Wunsch für ein erfolgreiches Jagen aus und ist andererseits Glückwunsch zur erjagten Beute. Für den alltäglichen Gruß ist er nicht gedacht, sondern stets nur für den Weg zur Jagd, bei der Jagd und beim Abschied von dieser sowie zu Beginn und am Ende jagdlicher Ereignisse. Bedankt sich der Jäger, so tut er dies mit dem Wort „Weidmannsdank".

Ein dritter wichtiger Begriff der Weidmannssprache ist die „Strecke".
Darunter versteht man das in einem bestimmten Zeitraum (Jagdtag, mehrtägige Jagd oder auch Jagdjahr) erlegte, also „gestreckte" Wild. Dieses wird immer auf die rechte Körperseite aufgelegt: das soll verhindern, dass die Erddämonen in das Wild eindringen.

Bei der „Strecke" wird unterschieden nach:

1) Schalenwildstrecke:
Rotwild, Gamswild, Rehwild, Muffel, Schwarzwild – wobei innerhalb der einzelnen Wildarten nach Stärke gereiht wird,

2) Niederwildstrecke:
Haarwild wie Fuchs, Hase und Kaninchen, und Federwild wie Fasan etc. – auch hier wird innerhalb der einzelnen Tierarten nach Stärke (bzw. Geschlecht) gereiht,

3) Gemischter Strecke:
Schalenwild vor Niederwild. „Schalenwild" sind übrigens die Huftiere – die beiden Paarhufe sind die „Schalen".

Die wichtigsten Begrifflichkeiten

der Weidmannssprache im Überblick:

  • Aaalstrich: Haarstrich am Rücken (beim wiederkäuenden Schalenwild allgemein)
  • Abhängen: Reifeprozess des Wildbrets zur Fleischzartheit
  • Abwurfstange: Vom Wild selbständig abgeworfenes Geweih
  • Afterklauen: Die 2 nur schwach ausgebildeten Zehen hinter den Hautschalen beim Schalenwild.
  • Annehmen: Wenn wehrhaftes Wild denjenigen, der ihm zu nahe kommt, angreift.
  • Anschneider: Jagdhund, der gefundenes Wild anfrisst (unerwünschtes Verhalten)
  • Anschuss: Stelle, an der das Wild beschossen wurde
  • Anstand: Wenn der Jäger ein Stück Wild von einem geschützten Platz aus abpasst.
  • Ansprechen: Wenn Jäger Wildtiere „ansprechen", stellen sie Geschlecht, Alter, Verhalten, Lautäußerungen und Konstitution fest.
  • Äsen: fressen
  • Äser: Mund, Maul beim Haarwild (außer Schwarzwild und Raubwild)
  • Ästling: junge, noch flugunfähige Eulen/Greifvögel die das Nest bzw. den Horst bereits verlassen.
  • Aufbruch: innere Organe des Schalenwildes und des Auerhahns.
  • Aufstoßen: Wenn der Jagdhund ein Wild findet und es aus seinem Versteck jagt.
  • Aus der Decke schlagen: Abziehen des Fells beim Rehwild
  • Ausmachen: Der Jäger entdeckt ein Wild.
  • Ausschuss: Austrittswunde des Geschosses
  • Autotomie: Fähigkeit weniger Tiere Körperteile bei Gefahr abzuwerfen und danach wieder vollständig zu reproduzieren
  • Bache: weibliches Schwarzwild
  • Balg: Haut, Fell
  • Balz: Fortpflanzung beim Federwild
  • Bart, Gamsbart: lange Rückenhaare des Gamsbockes
  • Bärzeit: Fortpflanzungszeit bei Bär und Murmeltier
  • Bast: Schutz des jungen Geweihs (Rosenstöcke) – eine mit zahlreichen Nerven durchzogene, gut durchblutete Haut mit vielen Talg- und Duftdrüsen.
  • Bau: natürliche oder selbst gegrabene Behausung (in der Erde) von zB. Fuchs, Dachs, Kaninchen oder Murmeltier.
  • Baumvögel: Rabenvögel, Tauben und Drosseln
  • Beschlag, beschlagen: Paarungsakt beim Schalenwild (außer Schwarzwild)
  • Blattschuss: Schuss auf das Blatt (Brustraum) der Wildtiere
  • Blattzeit: Paarungszeit beim Rehwild (Juli/August)
  • Bockkitz: männliches Rehwild im 1. Lebensjahr
  • Bodenmast: am Boden liegende Mast
  • Bodenvögel: bodenbewohnende und -brütende Vögel wie Hühner und Trappen
  • Brocker: Schnabel des Auerwild
  • Bruch: der „letzte Bissen". Dieser wird dem frisch gestreckten Wildtier längs oder quer in den Äser, ins Gebrech, in den Brocker oder Schnabel gesteckt.
  • Bruch auf linker Hutseite (Standesbruch): Zeichen für Trauer oder Ehrung
  • Bruch auf der rechten Hutseite (Schützenbruch): Zeichen für Schütze
  • Brunft / Brunftzeit: Fortpflanzungszeit bei allen Schalenwildarten außer Schwarzwild
  • Brunftkugeln: Hoden (beim wiederkäuenden Schalenwild allgemein)
  • Brunftrute: Geschlechtsteil beim männlichen Schalenwild
  • Bürzel: Schwanz, Schwanzbereich bei Bären und Dachs
  • Damspießer: junger Damhirsch mit erstem Geweih
  • Decke: Haut mit Haaren, Fell beim Schalenwild (außer Schwarzwild) sowie bei Bär, Wolf und Hund
  • Deckung: Pflanzenbewuchs, der das Wild vor Feinden und dem Klima schützt
  • Drilling: Jagdgewehr mit drei Läufen
  • Drossel: Luftröhre (beim wiederkäuenden Schalenwild allgemein)
  • Einstand: idR der Wohnraum des Wildes vgl. Deckung
  • Fähe: Füchsin
  • Fahne: der Schwanz eines langhaarigen Jagdhunds
  • Fallwild: zu Tode gekommenes Wildtier (z.B. Krankheit, Hunger, Kälte)
  • Fang: Maul des Fuchses
  • Fänge: Krallen und Füße der Greifvögel außer bei Falken
  • Federwild: jagdbare Vogelarten
  • fegen: Abreiben des Bastes vom Geweih/Gehörn an Bäumen und Sträuchern (Reviermarkierung)
  • Feist: Fettgewebe bei Wild
  • Feistzeit: Die Zeit vor der Brunft, in der sich das Wild Fettreserven anfuttert, um die anstrengende Paarungsphase zu überstehen
  • Fiepen: Lautäußerung von Rehgeiß oder Kitz
  • flüchtig: Schnell flüchtendes Wild
  • Friedwild: alle pflanzenfressenden Wildarten
  • Frischling: Nachwuchs des Schwarzwilds
  • Fuchsrüde: männlicher Fuchs
  • Gamsbart: lange Rückenhaare des Gamsbockes
  • Geäfter: Afterklauen beim Rot- und Schwarzwild
  • Gebrech: Rüssel des Schwarzwildes, Wildscheins
  • Gehege: eingefriedetes Grundstück zur Wildhaltung und -hege
  • Gehöre: Ohren bei Haarraubwild, Murmeltier und Biber
  • Gehörnträger: Schalenwild mit Hörnern als Stirnwaffen, die ein ganzen Leben lang erhalten bleiben und bei beiden Geschlechtern vorhanden sind.
  • Geißkitz: weibliches Rehwild im 1. Lebensjahr
  • Gelege: Summe der im Nest/Horst befindlichen Eier
  • Geräusch: Herz, Lunge und Leber des erlegten Tieres
  • Geweihträger: Schalenwild mit Geweih, das jährlich erneuert wird und nur beim männlichen Geschlecht vorhanden ist
  • Gewölle: ausgewürgte, unverdauliche Nahrungsreste (Eulen)
  • Grandln (auch Granen): Eckzähne im Oberkiefer beim Rotwild
  • Grannenhaare: Oberhaar, Deckhaar beim Fell
  • Greifvögel: Vögel mit gekrümmtem Oberschnabel, die ihre Beute mit Krallen oder Schnabelhieb töten (in Österr. zwei Familien: Habichtartige und Falken)
  • Grimbart: Alter Name für den Dachs
  • großer Hahn: Auerhahn
  • Großes Jägerrecht: umfasst zusätzlich zum kleinen Jägerrecht noch den Körper des erlegten Wildes bis zur dritten Rippe und das Haupt (ohne Trophäe)
  • Grunzen: Kommunikationslaut beim Wildschwein
  • Haarwechsel: Fellwechsel bei Wildarten
  • Haarwild: alle Säugetier-Arten, die in den jeweiligen Landesjagdgesetzen als jagdbar aufgelistet sind
  • Habitat: biologische Bezeichnung für Aufenthaltsbereich; Lebensraum
  • Haken: Eck- oder Fangzähne des Rotfuchses
  • Haken schlagen: Wenn der Feldhase beim Flüchten die Richtung ändert.
  • Halbschaufler: Damhirsch mit mäßiger Schaufelbildung am Geweihende
  • Halsung: Halsband beim Hund
  • Hauer: die unteren Eckzähne des Keilers
  • Haupt: Kopf (beim wiederkäuenden Schalenwild allgemein)
  • Hege: Sammelbegriff für alle Maßnahmen zur Erhaltung eines im Verhältnis zur Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft ausgewogenen, standortgerechten, gesunden und artenreichen Wildbestandes.
  • Hexenring: entstehende kreisförmig ausgetretene Grasnarben wenn ein Rehbock die Geiß in der Paarungszeit treibt
  • Hirschartige: Rot-, Sika-, Dam-. Reh- und Elch-Wild
  • Hitze: Begattungsbereitschaft, Empfängnisbereitschaft des Weibchens
  • hochbeschlagen: weibliches Wild, das hochschwanger ist
  • Hochwild: Wildtiere die früher nur dem Adel vorbehalten waren: Schalenwild, Auerwild, Bär, Luchs, Trappe, tw. Rehwild sowie Stein- und Seeadler
  • Hosenflicker: 2- bis 3-jähriges männliches Wildschwein
  • Horst: Behausung/Brutstätte von zB. Greifvögeln, Eulen, Störchen. Oft auch mehrere Jahre genutzt.
  • Hudern: Muttervogel deckt ihre Jungen zum Wärmen mit den Flügeln zu
  • Huderplatz: Sandplatz für Federwild zum Reinigen des Gefieders
  • Infanterist: laufender Fasan
  • Jagdfex: „modisch" gekleideter Jäger mit wenig Erfahrung (verächtlich)
  • Jährling: männliches Rehwild im 2. Lebensjahr
  • Kahlwild: Weibliches Rotwild ohne Geweih
  • Kalb: Jungtier im 1. Lebensjahr bei Rot-, Dam-, Sikawild und Elch
  • Keiler: männliches Schwarzwild
  • Kessel: Wohnhöhle im Bau
  • Kirrung: Futterstelle zur Wildbeobachtung / -lenkung
  • Kleiner Hahn: Birkhahn
  • Kleines Jägerrecht: bestimmte essbare Teile des erlegten Wildes, die dem Jäger zustehen, der das Wild aufgebrochen hat (Lunge, Herz, Leber, Milz, Nieren und das Fett)
  • Kloake: gemeinsamer Ausgang von Harnleiter, Geschlechtsorgan und After
  • Kobel: Nest, zB beim Eichhörnchen
  • Kolonie: dicht beieinander angesiedelte Tiere derselben Art
  • Krucken: Hörner des Gamswilds
  • Kröpfen: fressen, Nahrung aufnehmen bei Greifvögel
  • Küchenjäger: Jäger, die nur des Wildbrets wegen jagen (verächtlich)
  • Kugelfang: Natürlicher Hintergrund, der Kugel stoppt (z.  Erdhang)
  • Lager: Lagerstelle von zB. Hasen, Wolf, Luchs
  • Lauf / Läufe: Beine beim Haarwild und beim Jagdhund
  • Lauscher: Ohren des Schalenwilds (außer Schwarzwild)
  • Laut geben: wenn der Jagdhund bellt
  • Lecker: Zunge (beim wiederkäuenden Schalenwild allgemein)
  • Leitbache: Dominantes und erfahrenes weibliches Wildschwein bzw. Anführerin der Schwarzwild-Rotte
  • Licht: die Augen des Schalenwildes
  • liegen: Wild, das nach dem Schuss verstorben ist
  • Löffler: junger Damhirsch mit zweitem oder drittem Geweih
  • Losung: Exkremente bei Haarwild, Auerwild, Trappen und Schnepfen
  • Luder: Lockmittel, meist Aas (z.  für Fuchsbejagung)
  • Luderplatz: Ort zur Fuchsbejagung mit Aas oder Lockmitteln
  • Lunte: Schwanz des Fuchses
  • Malbaum: Baum, an dem sich Wild (z.  Schwarzwild) reibt
  • Maske: Farbzeichnung am Haupt von Gams- und Muffelwild
  • Mast: Früchte von Eichen, Buchen und Wildobstbäumen
  • Mauser: Wechseln des Federkleids des Federwilds
  • Metamorphose: Umwandlung einer Larve zum ausgewachsenen Tier, zB.: Kaulquappe zum Frosch
  • Mönch: geweihloser Hirsch
  • Nachsuche: Suche nach verletztem Wild, ggf. mit dem Hund
  • Nest: Brutstätte bei Vögel
  • Nesthocker: Jungvögel, die bis zum Flüggewerden im Nest bleiben
  • Nestflüchter: Jungvögel, die das Nest sehr schnell verlassen
  • Nestling: flugunfähiger Vogel im Nest
  • Niederwild: Wild das einst nicht ausschließlich dem Adel vorbehalten war. Heute: alle Wildarten die nicht zum Hochwild gehören
  • Nutzwild: für den menschlichen Verzehr oder anderweitig nutzbares Wild
  • Pennen: Federn beim Falken
  • Perückengehörn: männliches Reh, das ein abnormales, basthautüberzogenes Geweih ausbildet (meist hormonell bedingt)
  • Pinsel: Haarbüschel am Austritt der Brunftrute
  • Pirschen: Lautloses Anschleichen an das Wild
  • Platzhirsch: der Hirsch, der den Brunftplatz beherrscht
  • plätzen: Bock schlägt mit den Vorderläufen auf den Boden und markiert ihn mit Duftstoffen aus den Klauendrüsen (Reviermarkierung)
  • Rammelzeit: Fortpflanzungszeit bei Hasen und Kaninchen
  • Ranzzeit: Fortpflanzungszeit beim Haarraubwild außer Bären
  • Raubwild: jagdbare Wildarten, die andere Tierarten jagen (Fleischfresser)
  • Rauschzeit: Fortpflanzungszeit beim Schwarzwild
  • Riemenarbeit: Arbeit des Hundes an der langen Leine bei der Nachsuche
  • Ringeln: Lösen der Verbindung am Waidloch (Enddarmbereich)
  • Röhren: Laute des Rothirschen in der Brunft
  • Rollzeit: Fortpflanzungszeit bei Fuchs und Dachs
  • Rosenstock: Knochenerhebung auf dem Schädel, auf dem das Geweih sitzt
  • Rotte: eine Gruppe von Wildschweinen (Bachen, Frischlinge & Überläufer)
  • Rudel: beim Schalenwild allgemein
  • Ruhezone: Bewusst nicht bejagter Bereich wo Wildtiere ungestört leben und sich aufhalten können
  • Sasse: Lagerstelle des Feldhasen
  • Satz: Jungen, die die Häsin zur Welt gebracht hat
  • Sauwaffen: Eckzähne des Keilers (männliches Wildschwein)
  • Schadwild: Wild, das an land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen Wildschäden anrichtet
  • Schalen: Füße, Klauen beim Schalenwild
  • Schalenwild: Paarhufer: Das Fußskelett dieser Wildtierarten ist mit Horn überzogen – das wird in der Jägersprache „Schalen" genannt
  • Schälschäden: Abnagen von Rindenstücken (im Winter) oder das Abziehen ganzer Rindenstreifen (im Sommer) von Bäumen vor allem durch Rotwild
  • Schar: Versammlung mehrerer Vögel
  • Schaufler: Damhirsch mit breiten Schaufeln am Geweihende
  • Schlagen: Fassen der Beute bei Greifvögel
  • Schlauch: das eigentliche, auf den Stirnzapfen aussitzende Horn
  • Schleppe: Künstlich gelegte Duftspur zur Ausbildung des Jagdhundes
  • Schmalgeiß: weibliches Rehwild im 2. Lebensjahr
  • Schmalspießer: männliches Rotwild im 2. Lebensjahr
  • Schmaltier: weibliches Rotwild im 2. Lebensjahr
  • Schneider: junger Hirsch mit geringem Geweih, aber auch junger Auer- oder Birkenhahn sowie der erfolglose Jäger selbst
  • Schnitthaar: abgefallene oder ausgefallene Haare, die man am Anschuss oder auf der Flucht findet
  • schnüren: Geordnete Fortbewegung des Fuchses oder Luchses
  • Schrank: beim Ziehen setzt das Rotwild die Tritte der vier Läufe nicht exakt voreinander. Stattdessen stehen die Tritte der linken und rechten Körperseite seitlich versetzt zueinander
  • schrecken: Lautäußerung von Rehen bei Gefahr
  • Schreien: Lautäußerungen von Greifvögeln; aber auch Luchs, Dachs und Hirsch während der Brunft
  • schusshitzig: wenn der Jagdhund nach einem Schuss sofort aufspringt und das Wild verfolgt, anstatt auf Anweisungen des Jägers zu warten (unerwünschtes Verhalten)
  • Schüsseltrieb: das gemeinsame Essen nach Beendigung der Jagd mit anschließendem gemütlichen Beisammensein
  • Schwarm: größere Gruppe beim Flugwild
  • Schwarte: Haut/Fell des Schwarzwilds
  • Schwarzwild: Wildschwein, Schalenwild ohne Stirnwaffen
  • Schweiß: ausgetretenes Blut bei allen Wildarten
  • Schweißarbeit: Arbeit des Hundes bei der Nachsuche auf Schalenwild
  • Schweiß verweisen: auf gefundenen Schweiß aufmerksam machen
  • Schwingen: Flügel
  • setzen: gebären – beim gesamten Schalenwild, außer Schwarzwild (Wildschwein)
  • Setzzeit: Fortpflanzungszeit beim Schalenwild (außer Schwarzwild)
  • Sonntagsjäger: wenig erfahrener Jäger (verächtlich)
  • Spiegel: Haarkranz beim Schalenwild, der auffällig anders gefärbt um das Hinterteil vorhanden ist
  • Sprünge: Gruppe von Rehen im Herbst und Winter
  • Staart: Stoß beim Falken
  • Ständer: Beine des Vogels (Falken haben aber Hände)
  • Standwild: Wild, das ständig im Revier bleibt
  • Stangen: einzelne Geweihteile der Hirschartigen
  • Stöbern: Suchen von Wild im Dickicht durch Hunde
  • Stoß: Schwanz bzw. Schwanzfedern bei Vögeln
  • Strecke: das in einem bestimmten Zeitraum (Jagdtag, mehrtägige Jagd oder auch Jagdjahr) erlegte, also gestreckte Wild
  • strecken: Wild erbeuten
  • streichen: Flugwild fliegt nicht, sondern „streicht"
  • Teller: Ohren beim Schwarzwild
  • Tier: weibliches Rotwild
  • Totverweisen: Hund kehrt lautlos zum Hundeführer zurück, zeigt Fund an
  • Totverbellen: Jagdhund zeigt ein totes Wildtier durch Bellen an und „meldet" sozusagen den Fund des toten Wildes
  • Träger: Hals – beim gesamten Schalenwild, außer Schwarzwild (Wildschwein)
  • Tritt: allgemein für Fußabdruck, Fährte, Spur
  • Trittsiegel: Fußabdruck, Fährte, Spur beim Schalenwild
  • Trommeln: Wenn der Hase mit den Hinterläufen auf den Boden aufschlägt.
  • Überläufer: Junges Wildschwein im zweiten Lebensjahr.
  • Verbissschäden: Abbeißen von Knospen, Blättern oder Zweigen vor allem an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich erwünschten Pflanzen durch Wild
  • verhoffen: Stehenbleiben des flüchtenden Wildes zum Umschauen
  • verhitzt: Wildbret, das durch verspätete oder falsche Behandlung ungenießbar geworden ist
  • vergrämen / versprengen: Wild durch ständige Beunruhigung aus Revier oder Einstand vertreiben
  • vernehmen: Das Wild hört, riecht oder sieht etwas
  • Vollschaufler: Damhirsch mit besonders guter Schaufelbildung am Geweihende
  • Waffen: Krallen der Greifvögel
  • Waidloch: After bzw. Enddarmöffnung beim Wild
  • Wasservögel: meist mehr oder weniger an Gewässer oder Feuchtgebiete gebundene Vogelarten (Schwimm-, Stelz-, Wat- und Sumpfvögel)
  • Wasserwild: alle Wasservögel plus Fischotter und Bieber
  • Wechsel: Wildpfad, der regelmäßig genutzt wird
  • Wechselwild: Wild, das nur zeitweilig im Revier bleibt
  • Weidgerecht: ethischer Kodex für anständiges und verantwortungsvolles Jagen
  • Weidwerk: gekonnte Jagdausübung unter strenger Beachtung der jagdlichen Bräuche
  • Wildbret: Fleisch des erlegten Wildes
  • Wilddichte: Anzahl der Wildtiere einer Art pro 100 Hektar in einem bestimmten Gebiet
  • Wilderer: Person die widerrechtlich jagt, bzw. sich widerrechtlich Wild aneignet
  • Wind bekommen: Riechen der Wildtiere
  • Winden: Wahrnehmung mit dem Geruchssinn beim Schalenwild
  • Wundbett: Lagerstelle des verletzten Wildes
  • Wurfzeit: Zeit, in der Bachen ihren Nachwuchs bekommen
  • zerwirken: Zerlegen des Wildkörpers in küchenfertige Teile
  • Zu Felde rücken: Wenn sich der Hase vom Wald auf das Feld begibt.

Die meisten Begriffsbeschreibungen entstammen dem österreichischen Jagdprüfungsbehelf bzw. dem Buch „Jägersprache in Wort und Bild".

Wussten Sie, dass
viele alltägliche Redewendungen aus dem jagdlichen Umfeld abstammen?

UNSERE
LESE-EMPFEHLUNG

Wie wird man Jäger

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Aufgaben des Jägers

Aufgaben des Jagdaufsehers

Buchtipp: Jägersprache in Wort und Bild von Hermann Prossinagg;
3. Auflage aus 2018, erschienen im Österreichischen Jagd- und Fischereiverlag; ISBN 978-3-85208-157-1

Bildquellen für diesen Beitrag: Jagdfakten.at

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