In Österreichs Wäldern brennt es durchschnittlich 240-mal im Jahr! Entscheidend für das Niveau der Waldbrandgefahr sind Niederschlag, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und die Windverhältnisse. Diese vier Faktoren bestimmen, wie trocken und entzündbar der Waldboden ist. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gibt täglich Vorhersagen zur aktuellen Waldbrandgefahr bekannt und veranschaulicht das Risiko eines Waldbrandes mittels folgender Farbskala:
Information zur
WALDBRAND GEFAHR
Grün: Gefährdungsstufe 1 (gering)
Brandentstehung: schwer zu entzünden, nur bei leicht entflammbaren Material
Brandgeschehen und Brandarten: vereinzelte Entstehungsfeuer, örtlich beschränkt
Brandverhalten: sehr geringe Ausbreitungsentwicklung, kein Funkenflug, weißlicher Rauch
Gelb: Gefährdungsstufe 2 (erhöht)
Brandentstehung: geringe Wahrscheinlichkeit zur Brandentwicklung
Brandgeschehen und Brandarten: vereinzelte Kleinbrände, kleinere Lauffeuer und oberflächliche Glimmbrände
Brandverhalten: geringe Ausbreitungsentwicklung, geringer Funkenflug, weiß-grauer Rauch
Orange: Gefährdungsstufe 3 (erheblich)
Brandentstehung: einzelne Flammen können Brände auslösen
Brandgeschehen und Brandarten: mehrere Kleinbrände, vereinzelt auch Großbrände, große Lauffeuer, einzelne Bäume können in Brand geraten
Brandverhalten: mittlere Ausbreitungsentwicklung, erhöhter Funkenflug, grauer Rauch
Rot: Gefährdungsstufe 4 (hoch)
Brandentstehung: einzelne Flammen lösen mit Sicherheit Brände aus
Brandgeschehen und Brandarten: viele Kleinbrände, mehrere Großbrände, intensive Lauffeuer, starke Glimmbrände, Abbrennen mehrere Bäume, Feuer kann bis in die Baumkronen vordringen
Brandverhalten: hohe Ausbreitungsentwicklung, starker Funkenflug, rot-schwarzer Rauch
Ursachen für Waldbrände
Die Ursachen für Waldbrände sind vielseitig. In vielen Fällen ist jedoch eine unachtsam weggeworfene Zigarette der Auslöser. Im Zeitraum Jänner 2022 bis April 2023 wurden in der interaktiven Karte der Universität für Bodenkultur Wien über 240 Waldbrände in Österreich verzeichnet.
Wildtiere leiden an Trockenperioden und Wasserknappheit
Neben der erhöhten Waldbrandgefahr leiden besonders die Wildtiere unter der einhergehenden Wasserknappheit. Wildtiere nehmen in der Regel einen Teil ihres Wasserbedarfs über die Nahrung und den Morgentau auf.
Morgentau ist kondensierter Wasserdampf aus bodennaher Luft. In den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang ist die Taubildung am effektivsten. Entscheidend für die Taubildung sind niedrige Nachttemperaturen. Da es in heißen Sommern in der Nacht kaum abkühlt, kann keine Taubildung erfolgen.
Österreichs Jägerinnen und Jäger helfen Wildtieren aktiv in diesen extremen Situationen. Nachdem die natürlichen Wasserstellen durch die anhaltende Trockenheit fast gänzlich versiegt sind, legen Österreichs Jägerinnen und Jäger in gefährdeten Gebieten künstliche Wasserstellen mit schattenspendenden Unterständen für Wildtiere an.
Abkühlungsmethoden der Wildtiere
„Sommer, Sonne, Sonnenschein – Zeit für einen Ausflug zum Badesee!“ … würde sich so manches Wildtier denken. Doch nur der Mensch kann sein Bedürfnis nach Abkühlung in unseren Breitengraden recht einfach stillen. Hingegen sind unsere Wildtiere eher standortgebunden bzw. auf ein Territorium beschränkt.
Wildschwein, Hirsch, Hase und Co. haben keine Schweißdrüsen und können nicht, wie wir Menschen, einfach schwitzen. Stattdessen haben unsere Wildtiere ganz andere Methoden entwickelt um den sommerlichen Temperaturen zu trotzen.
- Wildschweine suhlen sich in Schlammlöchern. Der Schlamm wirkt kühlend und schützt zusätzlich vor lästigen Parasiten wie Zecken, Gelsen und Bremsen.
- Dieses Verhalten wurde auch bei Dachsen bereits beobachtet.
- Der Feldhase gibt überschüssige Körperwärme ab – durch seine großen, gut durchbluteten Ohren.
- Hirsche suchen Wasserstellen wie Seen und Flüsse oder andere Gewässer auf und kühlen sich kurz darin ab.
Im Allgemeinen vermeiden Wildtiere jegliche Anstrengungen in der prallen Sonne und suchen schattige Orte auf. Erst in der Dämmerung werden die meisten Wildtiere aktiv und begeben sich auf Nahrungssuche.
Weitere Informationen finden Sie auch in der Waldbrand-Datenbank der Universität für Bodenkultur Wien. Aktuelle Informationen zur Waldbrandgefahr finden Sie auf der Website der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
UNSERE
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Bildquellen für diesen Beitrag: Jagdfakten.at/L. Molter
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