
Alpenschneehuhn – ein Steckbrief:
Kaum ein Tier ist so gut an das Leben in Schnee und Kälte angepasst wie das Schneehuhn.
Im Sommer kaum vom felsigen Untergrund zu unterscheiden, wird es im Winter mit seinem weißen Federkleid nahezu unsichtbar in der verschneiten Landschaft. Doch das Schneehuhn ist nicht nur ein Meister der Tarnung – es trotzt eisigen Temperaturen, schläft in Schneehöhlen und kämpft im Frühjahr mit wilden Balzflügen um die Gunst seiner Partnerin. Ein echtes Naturwunder der Hochgebirge!
ALPENSCHNEEHUHN
Ein kurzer Steckbrief
Name: Alpenschneehuhn (Lagopus muta)
männlich: Schneehahn
weiblich: Schneehenne
Jungtier: Küken
Tierfamilie: Raufußhühner,
Fasanenartige
Größe: ca. 34-40 cm
Gewicht: bis 0,55 kg
Paarungszeit / Brutzeit:
Mitte April bis Ende Juni
Setzzeit:
Mitte bis Ende Juni
Jungtiere:
bis zu 7 Eier
Alter:
ca. 2-5 Jahre
Wie sieht ein Alpenschneehuhn aus?
Das Alpenschneehuhn wechselt (vermausert) sein Federkleid dreimal pro Jahr, und passt sich damit zu jeder Jahreszeit optimal an die Umgebung an.
Im Winter ist das Schneehuhn fast vollständig schneeweiß, nur zwei schwarze Schwanzfedern stechen heraus. Das Männchen erkennt man an einem schwarzen Streifen (Zügel) vom Schnabel bis zum Auge und an den roten Hautwülsten über den Augen (Rosen), die aktiv aufgerichtet werden können.
Im Sommer wird das Gefieder am Kopf, Hals, Rücken und Brustbereich braungrau gesprenkelt. Bauch und Schwingen bleiben aber auch im Sommer weiß. Zwischen den Geschlechtern gibt es dabei Unterschiede: Die Henne ist überwiegend goldbraun gefärbt, der Hahn dagegen eher braungrau. So lässt sich das Weibchen gut vom Männchen unterscheiden.
Perfekte Tarnung je nach Jahreszeit: Im Winter ist das Gefieder weiß – ideal zur Tarnung im Schnee. Im Sommer nimmt es eine bräunliche Tarnfärbung an, die es in felsigem oder grasbewachsenem Gelände nahezu unsichtbar macht:
Wo lebt das Alpenschneehuhn?
Das Alpenschneehuhn ist ursprünglich ein Bewohner der Tundra und lebt hoch oben in den Bergen, meist oberhalb der Baumgrenze, also dort, wo keine Bäume mehr wachsen. Es ist in ganz Österreich in der alpinen Zone zu finden, aber auch in anderen Gebirgen Europas, Asiens und Nordamerikas. Sein Zuhause sind steinige Hänge, Geröllfelder, Schneeflächen und Zwergsträucher, wo es sich gut verstecken kann. Auch im kalten Winter bleibt es in den Bergen und zieht nicht ins Tal. Damit ist es einer der wenigen Vögel, die das ganze Jahr in so großer Höhe leben.
Lebensweise & Sozialverhalten:
Schneehühner verbringen die meiste Zeit am Boden und suchen sowohl im Sommer als auch im Winter dort nach Nahrung. In der kalten Jahreszeit überwintern sie in Gruppen und übernachten gerne in Schneehöhlen. Mit Beginn des Frühjahrs und der Balzzeit lösen sich die Wintergruppen auf.
Während der Balz führen die Schneehähne auffällige Balzflüge vor, um die Aufmerksamkeit der Hennen zu gewinnen. Nach der Paarung bleibt das Paar zusammen, bis die Küken schlüpfen (ausfallen). Während das Weibchen brütet, hält sich der Hahn in der Nähe des Nestes auf und wacht darüber. Nach dem Schlüpfen der Küken verlässt der Hahn jedoch die Familie. Die Schneehenne zieht die bis zu 7 Küken anschließend allein groß.
Besonderheiten des Alpenschneehuhns
Winterquartier in Rekordzeit
Im Winter buddelt sich das Alpenschneehuhn eine gemütliche Schneekammer zwischen den Sträuchern und zwar in einer Rekordzeit von nur 15 Sekunden. Diese kleine Höhle schützt es vor Wind und Kälte – eine effiziente Überlebensstrategie bei extremen Temperaturen.
Perfekte Isolierung
Um sich gegen die Kälte zu wappnen, ist das Schneehuhn besonders gut isoliert:
- Dicht befiederte Füße – wirken wie Schneeschuhe und schützen vor Erfrierungen.
- Dicht befiederte Nasenlöcher – verhindern das Einatmen eiskalter Luft direkt in die Atemwege.
Was frisst ein Schneehuhn?
Das Alpenschneehuhn ist ein Pflanzenfresser und ernährt sich im Sommer von Samen, Blättern, Blüten und Beeren, im Winter äst es Endtriebe und Blätter von niedrigen Sträuchern wie Heidekraut oder Steinbrech. Tierische Ernährung spielt auch bei Jungtieren keine Rolle.
Feinde & Bedrohungen
Das Alpenschneehuhn hat trotz seines Lebens hoch oben in den Bergen einige Feinde. Raubvögel wie der Steinadler, Falken oder Bussarde greifen es aus der Luft an. Am Boden lauern Füchse und Hermeline, die sich anschleichen können.
Aber auch der Mensch macht dem Schneehuhn zu schaffen – Störungen durch Wintersport vertreibt es aus seinem sicheren Unterschlupf und der Klimawandel führt zunehmend zum Verlust seines Lebensraums in den Alpen. Dadurch wird es für das Schneehuhn schwieriger, sich vor Feinden zu verstecken und zu schützen.
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Bildquellen für diesen Beitrag: © Pixabay | © Canva
Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at
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