Tag des Artenschutzes:

Es gibt vermutlich nicht viele Aktions- oder Gedenktage mit einer vergleichbaren Bedeutung für unsere Erde, wie den internationalen Tag des Artenschutzes. Jedes Jahr gedenken wir am 3. März dem Washingtoner Artenschutzabkommen. Dieses verfolgt das Ziel, wildlebende Tier- und Pflanzenarten in ihren natürlichen Lebensräumen, unter dem Schutz der internationalen Staatengemeinschaft, vor Übergriffen durch Handelsinteressen zu schützen.

TAG DES ARTENSCHUTZES

Seit wann gibt es den Tag des Artenschutzes? 

Bereits seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gibt es so genannte „Rote Listen“ in denen gefährdete und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten angeführt sind. Wirklich ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist dieses Thema aber erst mit 3. März 1973.

An diesem Tag wurde das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES (steht für Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) unterzeichnet und trat mit 1. Juli 1975 in Kraft.

Österreich hat das Übereinkommen im Jahr 1981 ratifiziert und ist diesem am 27. April 1982 beigetreten. Insgesamt haben rund 180 Staaten weltweit das Abkommen unterzeichnet. Initiiert wurde dieser Gedenktag von den Vereinten Nationen.

Was ist das Ziel des Artenschutzabkommens?

In erster Linie geht es darum, den Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten zu regeln und im Bedarfsfall auch verbieten zu können. Oder anders gesagt: Die Unterzeichnerstaaten verfolgen ganz klar das Ziel, wildlebende Tiere und Pflanzen in ihren natürlichen Lebensräumen zu schützen.

Die Umsetzung erfolgt durch gezielte und scharfe Kontrollen, um zum Beispiel den Handel mit Elfenbein oder Teilen des Panzers von Meeresschildkröten zu unterbinden. Bei regelmäßigen Treffen überprüfen die Unterzeichnerstaaten den Status Quo, um gegebenenfalls rasch auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren und die notwendigen Maßnahmen anpassen zu können. Für deren Umsetzung sind dann die jeweiligen Länder zuständig.

In Österreich ist das zurzeit das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Auf der Webseite des Bundesministeriums finden Sie weitere Informationen zu CITES und dem Artenschutzabkommen sowie der Zuständigkeit in Österreich.

Bedrohte Tiere & Pflanzen

Eines muss an dieser Stelle klar gesagt werden: Der Mensch bedroht mit seinem oft unüberlegten Umgang mit der Natur die Artenvielfalt auf unserem Planeten. So gehen beispielsweise durch die Verbauung von wertvollem Acker- und Grünland wichtige Bodenfunktionen, wie die Speicherung von Wasser und Kohlenstoff, verloren. Hochwertige Böden stehen nicht mehr als wichtige Naturräume zur Verfügung, was wiederum das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten forciert.

Laut den aktuellsten Aussagen des Umweltbundesamts werden allein in Österreich pro Tag rund 13 Hektar an Boden neu verbaut. Hochgerechnet entspricht das einer Fläche von 6.600 Fußballfeldern pro Jahr.

Zwar sterben Arten auch auf natürlichem Wege aus, Expertinnen und Experten schätzen aber, dass menschliche Einflüsse das Aussterben um das bis zu 1.000-fache beschleunigt haben. Konkret hat die Weltnaturschutzunion IUCN derzeit etwa 97.000 Tier- und Pflanzenarten auf der „Roten Liste“ erfasst, rund 27.000 Arten gelten als akut bedroht.

Um auch in Österreich auf die Bedeutung der Artenvielfalt und die Zerstörung von wertvollen Lebensräumen aufmerksam zu machen, werden jährlich besonders schützenswerte Tiere und Pflanzen zum Tier des Jahres oder beispielsweise die Blume des Jahres gewählt. 2018 waren das der langblättrige Ehrenpreis (Blume des Jahres) bzw. der Igel als Tier des Jahres.

Langblättriger Ehrenpreis, Jagdfakten.at informiert
Langblättriger Ehrenpreis, Pixabay

Was macht die Jägerschaft für den Artenschutz?

 

International organisiert sich die Jägerschaft im CIC. Der CIC ist der Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd. Er wurde 1928 gegründet und ist in 81 Ländern auf 5 Kontinenten der Erde mit Sitz in Wien und einem Hauptquartier in Budapest tätig. Zu seinen rund 1.600 Mitgliedern zählen Staaten, wie u. a. Österreich, staatliche Institutionen, Universitäten und andere Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Persönlichkeiten sowie Jagdverbände.  Er setzt sich weltweit gegen die illegale Wildtiernutzung und gegen den illegalen Handel von bedrohten Wildtierbeständen ein.

Zudem hat er das Ziel, dass Überleben von Wildtieren in naturbelassenen Lebensräumen zu erhalten. Der CIC ist Partner von internationalen Organisationen und setzt sich für die Erhaltung der Jagd als Kulturerbe der Menschheit ein.

Projekt Großtrappe

Durch starke Bestandseinbußen und Lebensraumverlusten ist die Großtrappe in Mitteleuropa leider nur mehr ein sehr seltener Brut- und Jahresvogel. Die Großtrappe zählt mit einem Gewicht von bis zu 16 kg zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt. Sie können bis zu 20 Jahre alt werden.

In Österreich hat man im Trappenschutz das Hauptaugenmerk auf einen geeigneten Lebensraum gelegt, weshalb die flächenbezogenen Schutzmaßnahmen seit dem Jahr 2000 noch einmal deutlich ausgeweitet wurden. Im Burgenland und in Niederösterreich wurden für die Großtrappe großflächige Schutzgebiete ausgewiesen.

Das Projekt zum Schutz der Großtrappe wird von der Jägerschaft gefördert und unterstützt. Viele lebensraumverbessernde Maßnahmen sind auf die gemeinsamen Bemühungen der ansässigen Jägerinnen und Jäger sowie der Landwirte zurückzuführen.

Tag des Artenschutzes, Jagdfakten Österreich
Die Großtrappe zählt zu den schwersten flugfähigen Vögeln weltweit.
Quelle: www.großtrappe.at

Also…

tun wir was – indem wir den Lebensraum von Fauna und Flora, Tieren und Pflanzen schätzen und schützen. Und sollten Sie das noch nicht in vollem Ausmaß und der notwendigen Wertschätzung tun, dann ist der 3. März 2019, der „Tag des Artenschutzes“, der perfekte Tag, um damit zu beginnen. Weidmanns Dank!

UNSERE
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Bildquellen für diesen Beitrag: Pixabay

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