Moor und Teich – beides sind unverzichtbare Feuchtgebiete und Lebensräume für viele Vogelarten und Wildtiere. Diese Feuchtgebiete sind außerdem wichtige Naturräume für den aktiven Klimaschutz. Helfen Sie mit, Moor und Teich als natürlichen Lebensraum zu schützen und tun Sie damit Mensch und Tier etwas Gutes!

Auch Jägerinnen und Jäger leisten gemeinsam mit Grundeigentümern, Landwirten und Naturschutzorganisationen einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt dieser Biotope. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über den:

MOOR & TEICH
Lebensraum

  • Welchen Nutzen haben Moore und Teiche?
  • Wie dienen Moore dem Klimaschutz?
  • Warum sind Teiche ein wichtiger Wasserspeicher und Hochwasserschutz?
  • Woran kommen die Begriffe „Moor“ und „Teich“?
  • Woran erkennt man einen Moor?
  • Woran erkennt man einen Teich?

MOOR
Woher kommt der Begriff?

Moore werden fälschlicher Weise gerne mit Sümpfen verglichen bzw. verwechselt. Dabei gibt es ein ganz einfaches Unterscheidungsmerkmal: Moore sind ständig mit Wasser befüllt, Sümpfe können auch austrocknen.

Das Wort „Moor“ leitet sich vom niederdeutschen bzw. mittelniederdeutschen Wort „mōr“ ab und bedeutet so viel wie „Sumpf(land)“, was die Verwechslung der beiden Begriffe Moor und Sumpf erklären lässt. Vom Wortstamm her ist „mör“ auch mit dem heutigen Wort „Meer“ verwandt.

Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichsten Mooren. Die einfachste Untergliederung ist jene in Hochmoore und Niedermoore.

Die nährstoffarmen Hochmoore haben keine Verbindung zum Grundwasser und werden ausschließlich durch Regenwasser genährt.

Die nährstoffreichen Niedermoore werden hingegen zumindest zeitweise durch Grundwasser gespeist. Moore bedecken rund 3 Prozent der weltweiten Landflächen. Die heute noch wachsenden Niedermoore sind auch in Mitteleuropa verbreitet.

Moor, Jagdfakten.at

TEICH
Woher kommt der Begriff?

Teiche gehören zu den Stillgewässern. Sie sind in der Regel künstlich angelegte, kleinere stehende Gewässer, die sich durch keine oder nur sehr geringe Fließgeschwindigkeiten auszeichnen.

Zum Unterschied von artverwandten Gewässern wie Tümpel, Weiher oder Seen, kann der Wasserstand bei Teichen meistens künstlich reguliert werden.

Das Wort Teich leitet sich vom mittelhochdeutsch Wort „tīch“ und dem niederdeutschen bzw. mittelniederdeutsch Wort „dīk“ (steht für das heutige Wort „Deich“) ab. Basis für beide Worte dürfte das Wort „dheig“ = „in die Erde stechen“ sein.

Waldteich, Jagdfakten.at

LEBENSRAUM
Moore & Teiche

Teiche sind ein wichtiger Natur- und Lebensraum für viele Wildtiere:
Für bejagbare Wildarten und vor allem für nicht-bejagbare Tierarten. Neben Insekten (Libellen, Wasserläufer, Mücken, etc.), Amphibien (Frösche, Kaulquappen, etc.), Schnecken, Ringelnattern und diversen Pflanzen, sind Teiche die Lebensräume für diverse Fischarten und Wasservögel – wie Blässhuhn, Stockente oder Reiher.

Auch Moore sind für die heimische Tierwelt relevant:
Zumeist als Rast- und Brutstätte. So finden wir in unseren Regionen neben dem bereits erwähnten Blässhuhn auch Nistplätze von Bodenbrütern wie verschiedenen Watvögeln – zB. Regenpfeiffern oder Kiebitzen. In Mitteleuropa dienen Moore über 300 Vogelarten als Nahrungs- und Brutplatz.

Landschaftspflege und Ruhepol

Moor und Teich sind beides wertvolle Bestandteile unserer Natur und unseres Landschaftsbilds. Denken Sie das nächste Mal daran, wenn Sie auf einem Bankerl beim Wasser sitzen und die Seele baumeln lassen.

Sie gehören dann jedenfalls zu jenen Personen, die unsere Natur genießen können und zu schätzen wissen, dass es in Österreich viele Menschen gibt, die sich um die Landschaftspflege kümmern. Sehr zur Freunde unzähliger stressgeplagter Menschen, aller Natur- und Genussfreunde und vieler Familien mit Kindern.

MOORE
wichtig für den Klimaschutz

Moore sind in der allgemeinen Wahrnehmung oft negativ besetzt. Sei es wegen alter Edgar Wallace Filme in denen Moore oft zur düsteren, verhängnisvollen Stimmung beitrugen oder wegen persönlicher Erfahrung mit nassen, im Gatsch/Morast versunkenen Schuhen bei einer friedlichen Wanderung in der unberührten Natur. Kaum bekannt ist hingegen die Tatsache, dass Moore nachhaltig zum Klimaschutz beitragen. Beispiele gefällig?

Moore sind CO2 Speicher:
Moore bedecken nur etwa drei Prozent der weltweiten Landfläche. Sie speichern jedoch die doppelte Menge Kohlenstoffdioxid wie alle Wälder der Erde gemeinsam, also 20 Mal so viel. Moore speichern mehr Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem, indem sie das CO2 aus der Atmosphäre in langlebigen Torf umwandeln. Das bedeutet im Umkehrschluss: wer Moore trocken legt, gibt eine Menge an Kohlendioxid frei und unterstützt damit den Klimawandel.

Moore sind Energieerzeuger:
Durch die Biomasse von Mooren lassen sich mit kleineren Biogasanlagen erprobterweise kleinere, regionale Siedlungen mit Energie und Wärme versorgen. Ein Beispiel dafür ist das weltweit erste Heizwerk für Moor-Biomasse im deutschen Malchin (Mecklenburg-Vorpommern).

TEICHE
für Wasserversorgung & Hochwasserschutz

Gerade in sehr heißen Phasen mit geringem oder gar keinem Niederschlag kann die Bedeutung von Teichen als Wasserquelle für die Wildtiere gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Jagd-, Fischerei- und Naturschutzverbände arbeiten mit Landwirten und Grundbesitzern zusammen, um diese wichtigen Biotope nicht nur zu erhalten, sondern auch für eine ausgewogene Wasserqualität zu sorgen. In Zeiten der Schneeschmelze und im Umland von hochwassergefährdeten Bach- und Flussregionen dienen Teiche auch als Hochwasserschutz.

Moor und Teich, Lebensräume für Wildtiere, JAGDFAKTEN Österreich

Fazit –
4 Fakten zu Moor & Teich:

1. Beide Feuchtgebiete sind unverzichtbare Lebensräume für die heimische Fauna und Flora.

2. Moore dienen dem Klimaschutz: Daher sollten bestehende Moore sollten geschützt und trockengelegte Moore renaturiert werden, indem der alte Wasserhaushalt durch künstliche oder natürliche Wasserzufuhr so weit wie möglich wiederhergestellt wird.

3. Teiche dienen Wildtieren als Wasserversorgung und

4. stellen für das Umland einen wertvollen Hochwasserschutz dar.

Helfen Sie mit!

Schützen Sie Feuchtgebiete wie Moor und Teich in ihrer Funktion als wichtige Lebensräume. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran indem Sie z.B. keinen Müll in das „Wohnzimmer unserer Wildtiere“ werfen. Wenn Sie den Lebensraum der Wildtiere schützen, schützen Sie nicht nur die Natur, sondern auch die Freizeit-, Ruhe- und Genussräume von uns Menschen.