DER UHU
ein kurzer Steckbrief

Name: Uhu (Bubo Bubo)
Tierfamilie: Baumvögel
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Größe: 60 – 75 cm, Flügelspannweite bis zu 180 cm; Weibchen sind größer und schwerer
Gewicht: 2 – 4 Kilogramm

Paarungszeit: Februar – April
Brutdauer: 35 Tage
Gelege: 2 – 6 Eier

Wann ist der Uhu aktiv

Uhus sind, wie alle Eulen, dämmerungs- und nachtaktive Jäger. Untertags sitzen sie in Bäumen oder Felsnischen und beobachten zumeist nahezu regungslos das Geschehen um sie herum.

Lebensraum eines Uhus

Der Uhu kommt von Nordafrika über ganz Eurasien bis hin an die Pazifikküste vor. Er bevorzugt halboffenes, abwechslungsreiches Gelände. Die Jagdgebiete liegen entlang von ausgedehnten Waldbereichen, Streuwiesen und häufig auch in der Nähe von Gewässern, bzw. über der Waldgrenze. In Mitteleuropa brütet er fast nur im Fels, weshalb Schluchten, störungsarme felsige Wände aber auch Steinbrüche zur Brut bevorzugt werden.

In Österreich ist der Uhu mittlerweile wieder fast im ganzen Bundesgebiet verbreitet. Lediglich in den Tiefländern Ostösterreichs ist er kaum bis nie anzutreffen. Uhus sind Standvögel, so nennt man Vogelarten die ganzjährig an einem Ort verweilen und nicht wegziehen. In Österreich sind das neben den Eulen zum Beispiel andere Greifvögel aber auch Spatz, Amsel, Kohlmeise Spechte, etc.

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Uhu:
Aussehen und Merkmale

Der Uhu ist, was das Aussenden anbelangt gleich auf zwei Arten ein untypischer Vogel. Zum einen unterscheiden sich Männchen und Weibchen farblich nicht. Ihr Gefieder sieht gleich aus. Zum anderen sind beim Uhu die Weibchen deutlich größer als die Männchen.

Typisch für alle Eulen ist ihr großer, dicker Kopf mit großen aber kaum beweglichen Augen. Das wird durch einen sehr beweglichen Kopf kompensiert, der bis zu 270 Grad gedreht werden kann. Ebenfalls charakteristisch für den Uhu sind seine orangenfarbenen Augen.

Die Grundfarbe des Federkleides ist ein mit dunklen Streifen durchsetztes Braun, das einmal heller manchmal dunkler ist. Das außergewöhnlich weiche Federkleid, ermöglicht einen lautlosen Flug. Dadurch können nicht nur Beutetiere besser überrascht werden, sondern die Eule selbst kann viel besser hören.

Apropos hören: Besonders auffallend sind die buschigen Federohren, die zumeist gut sichtbar abstehen und die orangenen Augen. Diese Federohren haben aber nichts mit dem eigentlichen Ohr zu tun. Die Gehörgänge liegen nämlich an den Kopfseiten, wobei das Gehörorgan meist asymmetrisch angelegt ist. Durch den Unterschied in der Schallwahrnehmung zwischen linkem und rechtem Ohr können Geräusche besser geortet werden.

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Was frisst der Uhu?

Uhus sind Jäger und ernähren sich fast ausschließlich von kleinen bis mittelgroßen Wirbeltieren und Vögeln. Das Beutespektrum ist dabei sehr vielseitig und reicht von der Maus über den Igel, den Jungfuchs und Feldhasen bis zum Rehkitz, vom kleinen Singvogel bis zur Krähe oder Ente.

Sogar Greifvögel und andere Eulen stehen auf dem Speiseplan. In manchen Gebieten können auch Frösche oder Fische einen Teil der Beute ausmachen. Gejagt wird fast ausschließlich in der Morgen- bzw. Abenddämmerung bzw. nachts. Ausnahme ist die Zeit nach der Brut. Hier jagen die Männchen auch tagsüber um den Nachwuchs und das Weibchen laufend mit Nahrung zu versorgen. Die Beute wird mit den kräftigen Fängen (Füße, Krallen) gejagt und erlegt.

Wie alle Eulen und Greifvögel verschlingt der Uhu seine Nahrung mit Haut und Haar. Nach einer gewissen Zeit würgt er dann das sogenannte Gewölle (unverdauliche Speisereste) wieder hervor. Diese walzenförmigen Speiballen, die durchaus auch bis zu zehn Zentimeter lang sein können, sind meist grau oder schwarz. Häufig mit Haaren verfilzt und enthalten Knochen und Zähne der Beutetiere. Zerlegt man ein Gewölle kann man gute Rückschlüsse auf das Beutespektrum ziehen.

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Lebensweise und Brutverhalten

Innerhalb der Vogelwelt ist der Uhu nicht sehr beliebt. Wird er trotz seiner guten Tarnung von anderen Vögeln entdeckt, reagieren diese meist mit lautem Geschrei. Passiert das, stellt der Uhu zumeist seine Federohren auf, oder wechselt den Platz.

Haben Uhus einen Partner, eine Partnerin gefunden, leben sie oft jahrelang oder sogar ihr ganzes Leben zusammen. Experten berichten sogar von intensiven Rufen der Weibchen (vergleichbar mit den Balzrufen der Männchen), wenn deren Partner verstorben ist und sie allein im Revier sind.

Das Uhupärchen beginnt bereits Wochen vor der Brut, manchmal bereits ab Dezember, mit den Vorbereitungen, sie legen Brutmulden oder einfache Nester an. Bereits ab dieser Zeit, kümmert sich ausschließlich das Männchen um die Jagd und Nahrungsbeschaffung. Während der Brut ist lediglich das Weibchen beim Gelege (Summe der im Nest/Horst befindlichen Eier). Bemerkenswert ist, dass der Bebrütungsbeginn der Eier nicht einheitlich ist. Eulen beginnen nicht wie andere Vögel erst dann mit dem Brüten, wenn das ganze Gelege fertig ist, sondern bereits nach der Ablage des ersten Eies.

Die Uhuküken schlüpfen nach etwa 35 Tagen aus den weißen Eiern und haben zu Beginn ein weißes, flauschiges Federkleid. Die ersten Tage verbleiben sie ausschließlich im Nest, weshalb sie in der Jägersprache auch Nestlinge genannt werden. Nach etwa drei Wochen verlassen die ersten Küken die Brutstätte. Ab diesem Moment spricht man nicht mehr von Nestlingen, sondern Ästlingen. Ihre ersten Flugversuche starten sie mit etwa acht bis zehn Wochen. Insgesamt verbleiben die Jungtiere fünf Monate in der Obhut der Eltern.

Die Sterblichkeitsrate ist bei Uhus zu Beginn sehr hoch. Nur etwa 30 Prozent überleben das erste Jahr. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Uhus in der freien Wildbahn liebt bei gut 20 bis 25 Jahren.

Wussten Sie, dass der Uhu die größte Eule ist?

Er verfügt über nur wenige Fressfeinde, die ihm selbst gefährlich werden können. Lediglich verschiedene Adlerarten sind in der Lage ausgewachsene Uhus zu erbeuten. Anders ist das bei Jungtieren und Eiern. Erstere stehen am Speiseplan von Füchsen und Madern, zweitere sind – so die Eltern am Boden brüten – der Gefahr von Wildschweinen ausgesetzt.

Beobachten von Uhus

Obwohl sie relativ groß sind, sind sie selten zu erspähen. Das liegt an ihrer guten Tarnung und daran, dass sie als dämmerungs- und nachtaktive Vögel untertags fast ausschließlich auf ihren Ruheplätzen anzutreffen sind.

So selten man sie sieht, so hoch ist die Chance sie zu hören. Ihr typischer Ruf, der vor allem in der Balz (ab Dezember bis April) zu hören ist, ist Jung und Alt bekannt.

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