
Ein echtes Wassertier:
Der Fischotter schwimmt schnell, taucht geschickt und fühlt sich in Flüssen, Bächen und Teichen richtig wohl. Mit seinen feinen Tasthaaren kann er sogar im dunklen oder trüben Wasser Fische aufspüren – fast wie ein kleiner Unterwasser-Detektiv!
FISCHOTTER
STECKBRIEF
Name: Fischotter (Lutra lutra)
Männlich: Rüde
Weiblich: Fähe
Junge: Jungotter
Tierfamilie: Marder
Größe:
Kopfrumpflänge: 50 – 82 cm
Schwanzlänge: 33 – 50 cm
Gewicht: bis etwa 20 kg
Paarungszeit:
keine feste Ranzzeit (ganzjährig)
Tragezeit | Junge:
ca. 60 Tage | 1-3 Jungotter
Alter:
bis etwa 6 Jahre
Besonderheit:
Nachwuchs das ganze Jahr möglich
Wie sieht ein Fischotter aus?
Der Fischotter besitzt ein dunkelbraunes, äußerst dichtes Fell – auf einem einzigen Quadratzentimeter seiner Haut können bis zu 80.000 Haare wachsen.
Besonders auffällig ist sein kräftiger, behaarter Schwanz, der ihm als Steuer beim Schwimmen dient. Zwischen den Zehen befinden sich Schwimmhäute, die ihm außergewöhnlich gute Schwimm- und Tauchfähigkeiten verleihen. Das Trittsiegel ist leicht an den 5 strahlenförmige angeordneten Zehen zu erkennen. Seine langen, empfindlichen Tasthaare – die sogenannten Vibrissen – fungieren als Tastorgane und helfen ihm, Beute sowie Hindernisse im Wasser zu ertasten, auch wenn es trüb oder dunkel ist.
Beim Tauchen kann der Fischotter seine Nasenlöcher verschließen, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Dank der in einer Linie angeordneten Nase, Augen und Ohren kann er mit nur minimalem Auftauchen gleichzeitig riechen, sehen und hören – ideal, um seine Umgebung im Blick zu behalten und mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen.

Fischotter
Achtung Verwechslungsgefahr!
Im Wasser kann man den Fischotter leicht mit anderen Tieren verwechseln:
Wo lebt der Fischotter?
Fischotter kommen in Europa (außer Island), in Nordafrika und in weiten Teilen Asiens vor. Früher gab es in Österreich fast keine Fischotter mehr – sie waren fast ganz verschwunden. Aber in den letzten 20 Jahren hat sich das geändert: Der Fischotter ist wieder zurückgekommen! Heute lebt er wieder in fast allen Bundesländern. Steiermark und Kärnten gelten als nahezu flächendeckend besiedelt. Er fühlt sich an kleinen Bächen, großen Flüssen und besonders in Fischteichen sehr wohl. Die Anwesenheit eines Fischotters kann anhand der Losung am ehesten festgestellt werden. Die Losung enthält fast immer Fischknochen, Gräten und Schuppen.
Lebensweise und Sozialverhalten:
Fischotter sind gerne allein unterwegs – sie leben meistens als Einzelgänger und sind dämmerungs- und nachtaktiv. Wenn es abends dunkel wird, macht sich der Otter auf den Weg. Dabei kann er viele Kilometer durch sein Revier laufen oder schwimmen! Er jagt bevorzugt in Ufernähe. Tagsüber ruht er sich aus – mal über der Erde, mal unter der Erde. Er schläft gerne in Reisighaufen, im Schilf, in Büschen oder im Jungwald. Unterirdische Baue sind meist vom Ufer aus nicht zu erkennen. Es kann sogar sein, dass er sich für den Tag in einen alten Dachsbau oder Fuchsbau legt.
Besondere Eigenschaft:
Der Fischotter hat keine feste Paarungszeit. Das heißt, es können das ganze Jahr über Jungotter zur Welt kommen.
Was frisst der Fischotter?
Wie der Name schon verrät, frisst der Fischotter am liebsten Fische – und das können sogar richtig große sein, manchmal mehrere Kilo schwer! Aber er frisst nicht nur Fische. Auf seinem Speiseplan stehen auch Frösche, Muscheln, Krebse, große Wasserinsekten, Wasserratten und sogar Jungvögel.

Feinde & Bedrohungen
Neben Wolf, Luchs und Seeadler ist auch heute immer noch der Mensch der größte Feind des Fischotters.
Weil sie sehr gerne und viel Fisch fressen, kommt es manchmal zu Konflikten mit Teichbesitzern oder Fischzüchtern. Ein einzelner Otter kann einen ganzen Fischteich leer fressen. Um die Teiche zu schützen, werden Maßnahmen wie Elektrozäune eingesetzt. Aufgrund der Problematik ist in einigen österreichischen Bundesländern der Abschuss von Fischottern unter bestimmten Bedingungen erlaubt.
UNSERE
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Bildquellen für diesen Beitrag: © Pixabay | © Canva by Jagdfakten.at
Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at
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