Wie trinken Bäume: Jagdfakten.at informiert

So trinken Bäume:

Große Bäume verbrauchen täglich mehrere hundert Liter Wasser – fast so viel wie eine Badewanne voll! Dabei muss das Wasser große Höhen überwinden, um die Kronen zu erreichen. Sobald es regnet, saugen die Bäume das Wasser literweise wie Schwämme auf. Doch wie gelangt das kostbare Nass in die teils über 40 m hohen Bäume? Und Warum brauchen Pflanzen überhaupt so viel Wasser?

WIE TRINKEN BÄUME?

Die Reise beginnt in der Wurzel
Ganz unten in der Erde, an den feinen Wurzelhaaren, beginnt die Reise des Wassers. In den Wurzelzellen ist die Konzentration an gelösten Stoffen höher als im Boden. Wegen dieses Konzentrationsgefälles strömt das Wasser in die Wurzelzellen (Osmose). Doch nicht alles darf einfach so in den Baum hinein:

  • In der Wurzel gibt es eine Art Filter – den Caspary-Streifen. Dieser verhindert, dass schädliche Stoffe in den Baum gelangen. Nur Wasser und wichtige Nährstoffe dürfen weiter ins Innere. Der Streifen besteht aus dem festen Stoff Lignin, der auch das Holz hart macht.

Durch den Baumstamm
geht es nach oben

Im Inneren des Baumes wird das Wasser nun durch dünne Leitungsbahnen – die Xylemgefäße – nach oben transportiert. Am Anfang hilft die Adhäsion: Das Wasser „klebt“ dabei an den Innenwänden der Leitgefäße – so wie ein Wassertropfen an einer Glasscheibe hängen bleibt – und wird so Stück für Stück nach oben gezogen. Doch um bis hoch in die Kronen zu gelangen sind andere Kräfte nötig.

Deshalb helfen die Blätter mit:
An der Unterseite der Blätter gibt es kleine Öffnungen, die sogenannten Spaltöffnungen. Dort verdunstet Wasser – das heißt, es wird gasförmig und verlässt die Pflanze. Dabei entsteht ein Sog – ähnlich wie beim Trinken mit einem Strohhalm. Dieser Sog zieht die nächsten Wassermoleküle nach oben. Die Wassermoleküle halten dabei aneinander fest – wie Glieder in einer Kette. Wird oben ein Glied (Wassermolekül) herausgezogen, rutschen die anderen automatisch nach. So gelingt es dem Baum, Wasser aus der Erde bis ganz nach oben in die Krone zu bringen.

Wichtig: Der Wasserfluss darf nicht abreißen.
Diese „Wasserkette“ darf nicht unterbrochen werden. Wenn Luft in die Leitungsbahnen kommt, ist der Wassertransport gestoppt – so wie bei einem Strohhalm, in dem plötzliche Luft ist.

Pflanzen brauchen Wasser für viele wichtige Aufgaben:

  1. Energie herstellen (Fotosynthese): Das ist der Prozess, mit dem Pflanzen aus Sonnenlicht, Wasser und Kohlenstoffdioxid Zucker (Energie) herstellen. Wasser ist dabei ein Hauptbestandteil.
  2. Nähr­stoffe transportieren: Im Wasser sind wichtige Mineralien wie Magnesium oder Kalium gelöst. Das Wasser trägt diese Stoffe von den Wurzeln bis in jeden Zweig und jedes Blatt.
  3. Stabilität: Wasser füllt die Pflanzenzellen wie Luft einen Ballon. Wenn genug Wasser da ist, bleibt die Pflanze „prall“ und steht aufrecht – das nennt man Turgor.
  4. Kühlung: Pflanzen „schwitzen“ über ihre Blätter. Durch Verdunstung über die Blätter kühlt sich die Pflanze ab.

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Bildquellen für diesen Beitrag: © Pixabay
Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at

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