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Steinmarder (Martes foina) und Baummarder (Martes martes)
sehen sich auf den ersten Blick verblüffend ähnlich.

Beide Marderarten sind in Europa heimisch, bewohnen jedoch unterschiedliche Lebensräume und unterscheiden sich deutlich in Verhalten, Aussehen und Lebensweise. In diesem Steckbrief nehmen wir beide Arten genauer unter die Lupe und stellen ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede gegenüber.

STEINMARDER vs. BAUMMARDER

Ein Steckbrief:

 

Steinmarder Baummarder oder Edelmarder
Name männlich: Rüde
weichlich: Fähe
Jungen
← gleich
Tierfamilie Marder ← gleich
Kopf-Rumpflänge bis zu 52 cm ← gleich
Alter bis etwa 10 Jahre ← gleich
Gewicht bis zu 2 kg ← gleich
Paarungszeit Juli-August ← gleich
Wurfzeit April- Mai März-April
Tragezeit ca. 9 Monate ← gleich
Junge meist 3 Jungtiere ← gleich
Sozialverhalten Einzelgänger, besetzen Reviere ← gleich
Lebensweise Kulturfolger Kulturflüchter, Waldbewohner
Besonderheiten Keimruhe ← gleich

Wo kommen Steinmarder & Baummarder vor?

Der Steinmarder ist ein Einzelgänger.
Er lebt häufig in der Nähe von Menschen und nutzt Mauern, Scheunen, Steinhaufen, Felshöhlen oder Dachböden als Unterschlupf. Er ist ein typischer Kulturfolger – anpassungsfähig, vor allem nachtaktiv, und kommt gut mit menschlicher Umgebung zurecht. Sein Revier markiert er mit Duftstoffen und verteidigt es gegenüber Artgenossen.

Der Baummarder ist ein scheuer, nachtaktiver Einzelgänger.
Er bevorzugt ungestörte, naturnahe Wälder. Hauptsächlich lebt er in Laub- und Mischwäldern mit altem Baumbestand und meidet den Kontakt zum Menschen. Als ausgezeichneter Kletterer verbringt er viel Zeit in den Baumkronen, wo er sich äußerst geschickt bewegt. Wie auch der Steinmarder markiert er sein Revier mit Duftstoffen, um es gegenüber Artgenossen zu verteidigen.

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Wie können Steinmarder vs. Baummarder
äußerlich unterschieden werden?

Merkmal Steinmarder Baummarder oder Edelmarder
Fell durchscheinende helle Unterwolle gleichmäßig, dunkelbraun
Ohren kurz, sitzen weiter außen am Kopf länger, stehen auf der Stirn eng zusammen –
und sind auf Innenseite und oberem Rand heller gefärbt
Nase hell dunkel
Kehlfleck weiß – häufig gegabelt, kann sich bis auf die Vorderbeine erstrecken gelblich – nicht gegabelt
Gang gedrungener hochbeiniger
Kopfform relativ flach und breit schmaler und spitzer
Augen rund mandelförmig
Zehenballen nackte Sohlen stark beehart
Gebiss Der erste obere Mahlzahn (M1) ist an der Außenseite nach innen gewölbt Der erste obere Mahlzahn (M1) ist an der Außenseite nach außen gewölbt

Was fressen die beiden Marder?

Der Steinmarder ist ein flexibler Allesfresser. Er frisst neben Kleinsäugern, Vögeln und Insekten auch Obst, Aas und Essensreste. In Städten nutzt er auch Müll oder Katzenfutter als Nahrungsquelle – er ist äußerst anpassungsfähig.

Der Baummarder bleibt dem Wald und seiner natürlichen Nahrung treu. Er ernährt sich vor allem von Mäusen, Vögeln, Insekten sowie Beeren. Er meidet menschliche Siedlungen und nutzt ausschließlich natürliche Nahrungsquellen.

Feinde & Bedrohungen

Beide Marderarten haben in der Natur nur wenige natürliche Feinde. Dazu zählen vor allem größere Raubtiere wie Fuchs, Uhu und Habicht. Jungtiere können zusätzlich von Greifvögeln oder Wildkatzen bedroht werden.

Größer als die natürlichen Feinde ist jedoch die Gefahr durch den Menschen:

  • Straßenverkehr: Vor allem viele Steinmarder fallen dem Autoverkehr zum Opfer.
  • Lebensraumverlust: Die Zerstörung und Zerschneidung von Wäldern gefährdet vor allem den Baummarder.
  • Bejagung: Steinmarder gelten als „Schädlinge“, da sie Kabel in Autos durchbeißen oder auf Dachböden lärmen, weshalb sie teils gejagt oder mit Fallen bekämpft werden.

Der Steinmarder heißt nicht umsonst „Automarder“ er macht Autofahrern immer wieder zu schaffen, indem er vieles unter der Motorhaube an- und durchnagt. Die Tiere sind sehr neugierig und finden im Motorraum einen idealen Spielplatz. Außerdem bietet das Auto auch einen geschützten, eventuell noch warmen Unterschlupf für die Nacht.

Der „Automarder“

6 Tipps, wie man ihn austricksen kann:

  • Auto – wenn möglich – in geschlossener Garage abstellen
  • Marderschutzgitter verhindert das Eindringen in den Motorraum
  • Ultraschallgeräte schrecken den Marder durch Geräusche ab
  • Spezialsprays auf Duftbasis vertreiben Marder vorübergehend
  • Alte Duftmarken anderer Marder locken neue an: Eine regelmäßige Motorwäsche (am besten inkl. Unterbodenreinigung) entfernt diese.
  • Mülltonnen, Essensreste, Vogelfutter etc. fernhalten – das zieht Marder an

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Bildquellen für diesen Beitrag: © Canva by Jagdfakten.at | @ Pixabay
Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at

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