Rebhuhn - Steckbrief: Jagdfakten.at informiert

Name: Rebhuhn (Perdix perdix)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanartige (Phasianidae)
Zugverhalten: Standvogel
Alter: bis zu drei Jahren

Größe: 30cm
Gewicht: 350–400g
Paarungszeit/Balzzeit: Frühjahr
Brutzeit: Mai-August
Brutdauer: 25 Tage
Eier: bis zu 20 olivfarbene Eier

DAS REBHUHN

Ein kurzer Steckbrief

Die Zukunft des Rebhuhns

Durch die Intensivierung der Landwirtschaft hat das Rebhuhn in den letzten Jahren ordentlich an Boden verloren – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Gerade von März bis August sind unbewirtschaftete Agrarflächen nur noch schwer zu finden, für Brut und Aufzucht von Küken aber von essenzieller Bedeutung. Ebenso Fressfeinde wie Fuchs, Dachs oder Greifvögel und ungünstige Wetterbedingungen machen ihnen das Leben schwer. In Kärnten gilt das Rebhuhn bereits als ausgestorben, europaweit wird seit 1980 ein Rückgang von 94 % (!) verzeichnet.

Inzwischen gibt es Initiativen, wie zum Beispiel von Bio Austria, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Lebensraum für Rebhühner zu schaffen. Auch die österreichischen Jägerinnen und Jäger arbeiten hart für die Erhaltung der Niederwildart. Denn: Als Wildtier fällt das Rebhuhn in die Verantwortung der Jägerschaft. Durch lebensraumverbessernde Maßnahmen, die in den Revieren durchgeführt werden, ist der Bestand sogar so groß, dass er eine maßvolle und nachhaltige Bejagung erlaubt.

Wie erkennt man ein Rebhuhn?

Rein körperlich ist das Rebhuhn ein Mix aus Taube und Huhn. Der Körper ist kompakt, die Flügel sind – typisch für Kurzstreckenflieger und Laufvögel – kurz. Das Manko, dass es vor seinen (schnellen) Feinden nur schwer fliehen kann, versucht das Rebhuhn mit seinem brauengrauen Gefieder zu kompensieren – so ist es z. B. auf Ackerböden nur schwer erkennbar.

Wie bewegt sich ein Rebhuhn?

Dank dem kurzen Stoß (Schwanz) und der ebenfalls kurzen und breiten Schwingen (Flügel) könnten Rebhühner im Prinzip viel fliegen, sie bevorzugen aber kurze Strecken. Im Normalfall bewegen sie sich langsam, wobei sie auch recht gute Läufer sind. Ist Gefahr im Anmarsch, drückt sich das Rebhuhn flach auf den Boden, um nicht erkannt zu werden. Erst im letzten Moment fliegt es auf und versucht, die nächste Deckung zu erreichen. In schneereichen Wintern graben Rebhühner Höhlen in den Schnee, in denen sie den größten Teil des Tages verbringen.

Wie sieht ein Rebhuhn aus?

 

Welches Gefieder hat ein Rebhuhn?
Rücken und Flügeldecken sind überwiegend braun und grau und bei beiden Geschlechtern ähnlich gefärbt. Kopf und Hals gehen ins Rostrote. Der dunkelbraune Brustfleck ist bei den Hähnen deutlicher ausgeprägt als bei den Hennen und erinnert in seiner Form an ein Hufeisen. Erwachsene Hähne haben um die Augen einen unscheinbaren roten Fleck, während die Hennen auf den Schulter- und Armfedern helle Querbinden haben. Schnabel und Beine der Rebhühner sind braun.

Welche Laute geben Rebhühner von sich?
Wie die meisten Hühnervögel rufen Rebhühner gerne und oft: Die Hähne locken die Hennen während der Balz mit „kirr-ek“. Dieser über weite Strecken hörbare, schnalzend-schmetternde Balzruf dient den Hähnen auch zur Absteckung ihres Reviers. Dort, wo Rebhühner noch regelmäßig vorkommen, kann man den charakteristischen Laut in den frühen Morgen- und Abendstunden von Mitte Februar bis in den April hören. Aber auch im Herbst nutzen Rebhahn und -henne diesen Ruf, um ihr Volk, also die Jungvögel, zu locken. Und das ganze Jahr hindurch, um bei feindlichen Angriffen Alarm zu schlagen.

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Wie ernährt sich ein Rebhuhn?

Das kommt sowohl auf die Jahreszeit als auch aufs Alter an. Als Bodenvogel ernährt sich das Rebhuhn in den Sommermonaten von Insekten und Würmern, in der kälteren Jahreszeiten lebt es vorderhand vegetarisch, sprich: frisst Grünpflanzen, Getreidekörnen und die Samen von Wildkräutern. Rebhuhnküken werden allerdings zu 95 % von tierischem Futter ernährt. Auf dem Speiseplan stehen Insekten, Spinnen, Weichtiere und Würmer. Der Wasserbedarf wird aus der Nahrung abgedeckt.

Paarung & Aufzucht

Rebhühner leben monogam, sie verbringen ihr Leben mit einem einzigen Partner.

Das Rebhuhn erreicht die Geschlechtsreife mit Ende des ersten Lebensjahres. Die Paarung beginnt im Frühjahr, wenn unverpaarte Hähne nach Hennen rufen. Nach der Verpaarung polstert die Henne ein Bodennest mit Pflanzen aus, um den Brutplatz vor Fressfeinden zu schützen. Die Brutzeit erstreckt sich von Mai bis August. In einem Abstand von bis zu zwei Tagen legt die Henne durchschnittlich 15 Eier. Das Gelege ist oft erst nach einem Monat vollständig, erst dann wird mit der Brut begonnen, die vom Hahn bewacht wird.

Nach etwa 25 Tagen, also im Juli und August, schlüpfen die ersten Küken, nach rund zwei Wochen können sie erste, kurze Strecken fliegen. In dieser Zeit kann man die Familien auch auf Ackerwegen beobachten, wie sie quasi im Gänsemarsch den Altvögeln folgen. Diese Rebhuhnfamilien nennt man auch „Kette“ oder „Volk“. Nach etwa fünf Wochen brauchen die Jungvögel keine Führung mehr, bleiben zumeist aber bis ins Frühjahr bei den Altvögeln. Rebhühner brüten nur einmal im Jahr, es sei denn, das erste Gehege wurde frühzeitig zerstört.

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Bildquellen für diesen Beitrag: © Pexels
Autor für diesen Beitrag: U. Macher / Jagdfakten.at

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