Im Frühling erleben wir eine extrem spannende Zeit in unseren Wäldern. Die pflanzliche Natur (Flora) erwacht in diesen Wochen ebenso, wie die Tierwelt (Fauna) – sie bringt ihre Jungen zur Welt. Ein wunderbares Naturspektakel, das wir dennoch nur aus der Entfernung und mit dem nötigen Respekt betrachten sollten. Erfahren Sie in diesem Artikel, worauf Sie im Frühling im Wald besonders achten sollten.

Frühling im Wald bedeutet:
Jungtierzeit!

Im Frühling erwacht die Natur von neuem und die ersten Vögel (hier ein Kleiber) zwitschern wieder (Foto: Pixabay)

Ende April bis Mitte Juni ist der
Höhepunkt der Brutzeit für heimische Wildtiere

 

Diese Monate sind eine besonders heikle Zeit für den Nachwuchs. Nicht nur Rotwild, Wildscheine, Fuchs und Hase gebären in diesen Wochen ihre Jungen. Beim Nachwuchs liegt von Natur aus auch die höchste Sterblichkeit. Leider ist der Mensch daran oft nicht ganz unbeteiligt.

Falsch verstandene Tierliebe kann zum Verhängnis werden. Oft ist es sogar der bessere Tierschutz, wenn vermeintlich verlassene Jungtiere NICHT AUFGENOMMEN werden. Detaillierte Empfehlungen lesen Sie auf den verlinkten Seiten – am Ende dieses Artikels.

Rehkitze bitte nicht anfassen, sondern einen ortsansässigen Jäger kontaktieren. (Foto: Pixabay)

Die wichtigsten DOs & DONT’s
im Umgang mit Jungtieren

 

 

  • Junghasen und Rehkitz NICHT berühren:
  • Das Muttertier kommt von Natur aus nur selten zum Nest und es verweigert oft das Säugen, wenn Jungtiere menschlichen Geruch an sich tragen.
  • Unbefiederte, aus dem Nest gefallene Jungvögel vorsichtig ins Nest zurücksetzen
  • Jungvögel nicht füttern
  • Offensichtlich verletzte (Jung)tiere zum Tierarzt bringen –
  • und zuständige(n) Jäger(in) oder Polizei informieren
  • Füchse denen sich der Mensch komplett annähern kann NICHT BERÜHREN –
  • es sind zumeist Anzeichen schwerer, auf den Menschen übertragbarer, Krankheiten.

Sie haben ein Jungtier gefunden –
was tun?

 

 

 

Prinzipiell wird empfohlen nicht sofort einzugreifen – also weder füttern noch angreifen. Ausnahmen sind:

a) ein (Jung)tier ist sichtbar verletzt
b) ein Jungtier befindet sich an einem untypischen Ort (zB.: direkt am Straßenrand)

ACHTUNG: Sollten Sie ein verletztes Jungtier an sich nehmen oder zum Tierarzt bringen: Unbedingt dem zuständigen Jäger oder der Polizei melden.

WEITERLESEN: Tipps zum richtigen Verhalten nach einem Wildunfall

Warum sollen Sie nicht eingreifen?

 

 

 

 

  • Elterntiere sind im Frühling im Wald eventuell nur auf Nahrungssuche für die Jungen.
  • Elterntiere nähern sich teilweise nicht, solange Menschen in der Nähe ihrer Jungtiere sind.
  • Jungtiere (Rehwild, Hase) drücken sich gegen den Erdboden und warten bis die Mutter retour ist.
  • Ein Jungfuchs dem Sie sich nähern können, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit krank – teilen Sie diese Beobachtung dem Jäger mit!

Mit Ihrem Hund durch den Wald

 

 

 

 

 

  • Unterschätzen Sie nicht den Jagdtrieb ihrer vierbeinigen Begleiter
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Hund im Wald ganzjährig – insbesondere im Frühling – einen Maulkorb trägt und an der Leine geführt wird
  • Beachten Sie die generelle Leinenpflicht in Naturschutzgebieten
  • Gehen Sie ausschließlich auf gekennzeichneten Wegen –
  • von diesen Regeln ausgenommen sind einzig Jagdhunde bei der Jagd.

Hunde bitte an der Leine führen. (Foto: Pixabay)

Wild-Nachwuchs und Mähzeit –
wie Jäger und Landwirte schützen können

 

 

 

 

 

 

Viele Jungtiere kommen ohne eigenen Körpergeruch zur Welt. Muttertiere legen ihre Jungen daher gerne im hohen Gras ab, um ihren Nachwuchs zB. vor Fuchs, Marder oder Greifvögeln zu schützen. Was nach einem sicheren Versteck aussieht, kann aber auch zu einer tödlichen Falle werden. Nämlich dann, wenn die Mähwerke eingeschaltet werden.

Eine gute Zusammenarbeit der heimischen Landwirte mit den regionalen Jägern sowie innovative Maßnahmen retten zahlreichen Wildtiernachwuchs wie Rehkitze, Feldhasen, Kiebitze oder Feldlerchen vor dem Mähtod: Weiterlesen.

Fazit

Helfen Sie mit, den Wildtieren Ihren Raum und Ihre Zeit zu lassen! Bleiben Sie auch während des Tages auf den gekennzeichneten Wegen. Somit können wir uns gemeinsam über den herrlichen Anblick und die wunderbare Natur in unserem Wald erfreuen. Die Tiere, aber auch die Jägerinnen und Jäger, danken es Ihnen!

UNSERE
LESE-EMPFEHLUNG

Bildquellen für diesen Beitrag: Jagdfakten.at/L. Molter

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