
Lautlos und blitzschnell:
Der Kormoran ist ein schwarzer Fischjäger und ein echter Tauchexperte. Mit seinem scharfen Schnabel fängt er blitzschnell Fische – oft mehr, als es so manchen Fischern und Anglern lieb ist. Er gleitet lautlos durchs Wasser und verschwindet im Nu in die Tiefe – wohl der größte Fisch-Dieb unter Wasser!
KORMORAN
STECKBRIEF
Name: Kormoran
(Phalacrocorax carbo)
Tierfamilie: Kormorane
Größe: 80-100 cm;
Weibchen kleiner als Männchen
Flügelspannweite: 130 – 60 cm
Gewicht:
bis zu 3 kg
Paarungszeit (Balz): Anfang Februar
Brutdauer: ca. 28 Tage
Eier: 3-5
Alter: etwa 18 Jahre
Wie sieht ein Kormoran aus?
Kormorane sind dunkle Wasservögel, die in etwa die Größe einer Gans erreichen, dabei aber deutlich schlanker und eleganter wirken. Die Altvögel sind überwiegend schwarz gefärbt.
Zur Brutzeit tragen die Kormorane ein auffälliges „Hochzeitskleid“: Weiße Federn zieren das Kinn, die Wangen sowie die Schenkel, wodurch sie besonders prächtig wirken. Während der Balz schlägt das Männchen seine Flügel rhythmisch auf und ab, wodurch die weißen Federn an den Schenkeln besonders gut zur Geltung kommen.
Das Jugendkleid unterscheidet sich deutlich: Oberseits sind die Jungvögel dunkelbraun gefärbt, unterseits variieren die Töne von hell- bis mittelgrau. Ein markantes Merkmal des Kormorans ist der starke, hakenförmige Schnabel, der gut sichtbar ist und beim Fischfang eine wichtige Rolle spielt.

Kormoran
Besonderheiten der Kormorane:
Wo lebt der Kormoran?
Der Kormoran brütet in Kolonien auf hohen Bäumen oder an felsigen Küstenregionen in Europa, Asien, Australien, Afrika sowie im Osten Nordamerikas. Die Brutstätten sind oft schon aus der Ferne sichtbar, da die Ansammlungen des weißen Kots die Bäume deutlich kennzeichnen. Als begehrter Fischjäger wurde der Kormoran in vielen Regionen einst stark dezimiert oder sogar ausgerottet. Seit den 1980er Jahren erlebt die Art jedoch europaweit eine deutliche Bestandszunahme. So gibt es heute auch in Österreich wieder zahlreiche Brutvorkommen. Kormorane besiedeln vielfältige Lebensräume, bevorzugen dabei jedoch große Gewässer wie Küsten, Flüsse und Seen als Jagd- und Lebensräume.
Lebensweise und Sozialverhalten:
Kormorane sind ausgesprochen soziale Tiere, die ganzjährig in größeren Gruppen leben. Besonders zur Brutzeit schließen sie sich zu großen Kolonien zusammen, die an geeigneten Standorten – meist in der Nähe von Seen, Flüssen oder Küsten – mehrere Tausend Individuen umfassen können. Die Nähe zum Wasser ist dabei der entscheidende Faktor für die Wahl des Brutplatzes. Die Geschlechtsreife erreichen Kormorane im Alter von etwa drei Jahren.
Während der Fortpflanzungszeit bilden sie monogame Saisonehen, das heißt, sie bleiben für eine Brutsaison als Paar zusammen. Beide Eltern beteiligen sich aktiv an der Brutpflege und Aufzucht. Je nach geografischer Herkunft und klimatischen Bedingungen zeigen Kormorane unterschiedliches Zugverhalten: Einige Populationen sind Standvögel und bleiben ganzjährig im Brutgebiet, andere ziehen im Winter als Zugvögel in wärmere Regionen Süd- und Westeuropas. Auch Mischformen sind möglich.
Besondere Eigenschaft:
Das Flugbild ziehender Kormorane ist charakteristisch „kreuzförmig“.
Was fressen Kormorane?
Kormorane ernähren sich überwiegend von Fischen. Sie sind ausgezeichnete Taucher und jagen ihre Beute unter Wasser, indem sie die Fische geschickt verfolgen und mit ihrem hakenförmigen Schnabel fangen. Meist jagen sie in größeren Gruppen von etwa 20 bis zu 250 Vögeln, was ihre Erfolgsrate erhöht. Ein Kormoran benötigt im Durchschnitt 400 bis 500 Gramm Fisch pro Tag. Während der Brutzeit steigt der tägliche Nahrungsbedarf auf etwa 700 Gramm. Unverdauliche Bestandteile wie Gräten und Schuppen werden später in Form von Gewöllen wieder ausgewürgt.
Feinde & Bedrohungen
Zu den wenigen natürlichen Feinden des Kormorans gehört vor allem der Seeadler, der sich insbesondere von Jungvögeln ernährt, gelegentlich aber auch ausgewachsene Tiere angreift. Darüber hinaus geraten Kormorane häufig in Konflikt mit Fischern und Anglern, da sie sich von denselben Fischarten ernähren. In bestimmten Gewässern kann ihr hoher Fischverbrauch zu spürbaren Einbußen in der Fischerei führen, was sie zu einem umstrittenen und teilweise unerwünschten Vogel macht.
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Bildquellen für diesen Beitrag: © Pixabay | © Canva by Jagdfakten.at
Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at
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