
Sein Jagdtrick ist faszinierend:
reglos wie eine Statue lauert er am Wasser, bis er blitzschnell zuschlägt. Der Graureiher oder auch „Fischreiher“ genannt, ist leicht zu erkennen: langer Hals, spitzer Schnabel und zwei auffällige Schmuckfedern am Kopf. Besonders sind seine blaugrünen Eier.
GRAUREIHER
STECKBRIEF
Name: Graureiher (Ardea cinerea)
männlich: Hahn
weiblich: Henne
Jungtier: Junge
Tierfamilie: Reiher
Körperlänge:
von 90 – 102 cm
Spannweite:
bis zu 170 cm
Gewicht: bis zu 2 kg
Paarungszeit (Balz):
März-Mai
Brutdauer:
ca. 26 Tage
Gelege:
3-5 helle, blaugrüne Eier
Alter: bis zu 25 Jahre
Wie sieht ein Graureiher aus?
Der Graureiher ist der größte und häufigste heimische Reiher.
Es gibt keinen auffälligen Geschlechtsdimorphismus – Weibchen und Männchen sehen fast gleich aus. Der Vogel hat einen langen, hellen Hals, lange Beine und einen langen, spitzen Schnabel – ideal, um blitzschnell Fische zu fangen. Sein Rücken ist grau, die Unterseite weiß. Auffällig sind die schwarzen Seiten des Oberkopfes und die zwei langen Schmuckfedern am Hinterkopf, die ihn unverwechselbar machen. Die Schmuckfedern können beim Weibchen manchmal etwas kürzer sein. Im Flug wirkt er elegant und langsam, oft mit S-förmig gebogenem Hals.

Graureiher im Flug mit S-förmig gebogenem Hals
Was macht Graureiher besonders:
Wo lebt der Graureiher?
Der Graureiher hat ein riesiges Verbreitungsgebiet: er lebt in weiten Teilen Eurasiens – von den Nadelwäldern im Norden bis zu den Tropen Südostasiens – und auch in Ost- und Südafrika. In Österreich ist er fast überall in der Nähe von Gewässern zu finden, brütet aber auch in Hangwäldern oder Fichten, wenn große Auwälder fehlen. Kolonien an stehenden Gewässern sind seltener.
- Der Graureiher ist meist ein Stand- oder Strichvogel, in Österreich kommen aber auch Durchzügler und Wintergäste vor.
- Sie sind am Tag und bis in die späte Dämmerung aktiv.
Lebensweise und Sozialverhalten:
Graureiher brüten meistens in Gruppen, die man Kolonien nennt, nur gelegentlich brüten Paare einzeln. Das hat einen großen Vorteil: So können sie einander zeigen, wo es gutes Futter gibt. Die Jungen schlüpfen nackt und sind Nesthocker, also bleiben zunächst im Nest. Die Eltern füttern sie am Anfang mit vorverdaulicher Nahrung, die sie hervorwürgen. Nach etwa einem Monat sind die Jungvögel voll befiedert, nach etwa 50 Tagen sind sie flügge und verlassen das Nest. Auch dann bleiben sie noch eine Weile in der Nähe der Eltern und werden weiter gefüttert. Sobald sie fliegen können, verteilen sich die jungen Reiher über ein größeres Gebiet, sodass genug Futter für alle bleibt.
Besondere Eigenschaft:
Wenn ein Graureiher nach der Jagd zu seinem Nest zurückkehrt, gibt es ein besonderes Begrüßungsritual: Der zurückkehrende Partner führt verschiedene Gesten und Bewegungen aus und überreicht schließlich einen Zweig. Erst danach darf er wieder ins Nest, ohne vom Partner als Eindringling angesehen zu werden.
Was frisst ein Graureiher?
Der Graureiher ist ein geschickter Jäger und frisst vor allem Fische. Aber auch Frösche, kleine Krebse, Insekten oder Mäuse stehen auf seinem Speiseplan. Ein erwachsener Graureiher braucht pro Tag etwa 500 Gramm Nahrung.
Feinde & Bedrohungen
Der Graureiher hat nur wenige natürliche Feinde, doch ganz ungefährdet ist er nicht.
Greifvögel wie Uhus oder Seeadler können ihm gefährlich werden, und auch Füchse, Marder oder Waschbären plündern manchmal seine Nester, um Eier oder Küken zu fressen. Noch stärker bedroht wird der Graureiher allerdings durch den Menschen: Wenn Brutplätze zerstört werden oder die Gewässer verschmutzen, findet er weniger Nahrung und sichere Orte zum Brüten. Auch Angelhaken und Netze können für ihn eine große Gefahr darstellen. Ebenso auch Krankheiten wie die Vogelgrippe.
UNSERE
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Bildquellen für diesen Beitrag: © Canva by Jagdfakten.at
Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at
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