Der Elch – ein kurzer Steckbrief

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Elchwild – ein Steckbrief:

Das Elchwild ist die weltweit größte – und imposanteste – Wildart unter den Hirschartigen.
Dieser Steckbrief zeigt anhand beeindruckender Zahlen die Einzigartigkeit des Elchwilds – und beweist, dass er trotz seiner Größe erstaunlich agil ist.

ELCH

Ein kurzer Steckbrief

Name: Elchwild (Alces alces)
männlich: Elchirsch;
weiblich: Elchkuh;
Junge: Elchkitz

Tierfamilie: Hirsche (Cervidae)

Größe: Erwachsene Elche können bis zu 2,3 Meter hoch sein.

Gewicht:
Elchhirsch bis zu 500 kg; Elchkuh ca. 350 kg

Brunftzeit:
September

Tragzeit:
ca. 9 Monate

Setzzeit:
Mai – Juni

Junge:
meist 1, aber Zwillinge sind keine Seltenheit

Alter:
ca. 15 Jahre

Wie sieht ein Elch aus, woran erkannt man ihn?

Ihre Größe variiert zwar je nach Geschlecht und Region, doch allgemein lässt sich sagen, dass ein ausgewachsener Elchbulle eine Schulterhöhe von über zwei Metern und ein Gewicht von bis zu 500 Kilogramm erreichen kann.

Das Geweih dieser Tiere kann eine Spannweite von bis zu zwei Metern haben und bis zu 35 Kilogramm wiegen. Mit einem täglichen Wachstum von bis zu 2,5 cm besitzt der Elch das schnellste bekannte Knochenwachstum im Tierreich, doch eine Altersbestimmung allein anhand des Geweihs ist nicht möglich. Elche verfegen ihre Geweihschaufeln im Juli und werfen sie bereits im Oktober oder November ab. Dabei gilt: Ältere Bullen werfen zuerst ab, jüngere folgen später.

Die Elchkuh hingegen ist mit etwa 300 Kilogramm viel leichter und trägt im Gegensatz zum Bullen kein Geweih. Ohne Geweih erinnert ihr Kopf auf den ersten Blick fast an einen Esel.

Die Fellfarbe beider Geschlechter variiert von Dunkelbraun bis Grau. Charakteristisch für Elche ist die breite und überhängende Oberlippe. Beide Geschlechter haben unter ihrem Kinn einen auffälligen, langen Kinnbart, der zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr am größten ist – und im höheren Alter fast verschwinden kann.

Elchkuh mit Elchkitz
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Elchhirsch
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Elchbullen

Was macht den Elch so besonders?

Obwohl Elche einen massigen Körperbau haben, sind sie überraschend agil:

Sie können Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen und sind zudem hervorragende Schwimmer. Ihre Hufe bestehen aus zwei Klauen mit dazwischenliegender Schwimmhaut, was eine besondere Anpassung ist – keine andere Hirschart weist diese Eigenart auf. Um an Nahrung zu gelangen, legen Elche oft längere Schwimmstrecken zurück. Sie können ihre Nasenlöcher verschließen und beim Äsen nach natriumreichen Wasserpflanzen bis zu sechs Meter tief tauchen.

Den für viele andere heimische Schalenwildarten typischen Spiegel sucht man beim Elch vergeblich. Stattdessen sind die Hinterläufe der Elche meist hell, um die Signalfunktion des fehlenden Spiegels zu ersetzen. So können sich Kälber auch noch im Halbdunkel an den Hinterläufen ihrer Mutter orientieren.

Fortpflanzung / Paarungszeit (Brunft)

Grundsätzlich sind Elche Einzelgänger, die nur zur Paarungszeit im September und Oktober mit anderen Elchen durch die Landschaft streifen. Die Tragezeit der Elchkälber beträgt etwa neun Monate, und die Kälber werden zwischen Mai und Juni geboren. Meistens bringt eine Elchkuh pro Jahr nur ein einziges Kalb zur Welt. Das Elchkalb ist ein Nestflüchter und kann bereits nach zehn Minuten selbstständig stehen. Es wird von der Elchkuh allein aufgezogen, was zu einer engen Bindung zwischen Mutter und Kalb führt. Ältere Kälber werden daher erst kurz vor der Geburt der neuen Kälber vertrieben.

Ernährung:

Was frisst ein Elch?

Das Elchwild verbringt zwei Drittel des Tages mit Fressen. Aufgrund ihrer langen Beine und ihres kurzen Halses äsen sie normalerweise in einer Höhe von 0,5 bis 3 Metern, also in der Strauchschicht.

Elche bevorzugen pflanzliche Nahrung wie Blätter, Knospen, junge Triebe, Wasserpflanzen und andere leicht verdauliche und energiereiche Pflanzenteile – daher werden sie als Konzentratselektierer bezeichnet. Gras wird hauptsächlich von den Jungtieren gefressen.

Wo leben Elche?

  • Knapp 90 Prozent des weltweiten Elchbestandes sind in Kanada heimisch.
  • Alaska und Nordamerika gelten ebenfalls als elchreiche Gebiete.

In Europa findet man Elche hauptsächlich in Skandinavien, Russland, den baltischen Staaten und Polen, da sie ruhige Wälder mit Sümpfen und Mooren, Gewässern und Lichtungen bevorzugen. Elche leben jedoch nicht nur im hohen Norden. Selten, aber gelegentlich, wandern sie auch nach Österreich ein: Aktuelle Nachweise beschränken sich meist auf das Mühl- und Waldviertel, wo vereinzelt Probleme in der Forstwirtschaft auftreten können.

Elche sind äußerst gut an Kälte angepasst und benötigen kühle Sommer, während sie auch harte Winter bis zu –50 °C problemlos überstehen. Ähnlich wie beim Murmeltier sind zu hohe Temperaturen für sie problematisch.

Bis ins Mittelalter war der Elch auch in Mitteleuropa, einschließlich Österreich, verbreitet, wurde jedoch vom Menschen ausgerottet. Einerseits war diese Wildart leicht zu bejagen, andererseits hat sie einem relativ geringen Reproduktionsrate.

Feinde & Bedrohungen für den Elch

Es ist schwer vorstellbar, dass so große Tiere wie Elche natürliche Feinde haben könnten. Mit ihren kräftigen Hufen können sie sich nämlich sehr gut verteidigen. Ein Wolfsrudel oder ein Bär hat daher kaum eine Chance gegen einen ausgewachsenen Elchbullen. Allerdings sind junge, alte oder kranke Elche weniger wehrhaft und fallen diesen Raubtieren gelegentlich zum Opfer.

Die größte Bedrohung für Elche sind jedoch Parasiten wie Rundwürmer, Peitschenwürmer, Hundebandwürmer und Leberegel, die sie so stark schwächen können, dass sie sterben. Auch Zecken können Krankheiten übertragen, die für Elche tödlich sein können.

Eine weitere erhebliche Gefahr für Elche ist der Straßenverkehr. Elche, die sehr groß und schwer sind, rennen selten vor etwas davon. Stattdessen bleiben sie einfach stehen, wenn sich ihnen ein Auto nähert. In Schweden und Norwegen sterben auf diese Weise jährlich etwa 2.000 bis 5.000 Elche.

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Bildquellen für diesen Beitrag: Pixabay
Autorin für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at

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2025-09-10T17:51:45+02:00
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