Jagd auf Raufußhühner sinnvoll? Jagdfakten.at informiert.

Die Sinnhaftigkeit der Bejagung von Raufußhühnern:
Zwischen Tradition und Artenschutz

Sie sind die heimlichen Stars der nordischen Wälder und alpinen Bergregionen: Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Alpenschneehuhn. Raufußhühner faszinieren mit ihrer Schönheit und haben zugleich eine lange jagdliche Tradition – und in manchen Gegenden ist das auch heute noch so. Gleichzeitig stehen viele dieser Arten heute unter Druck: Lebensraumverlust, Klimawandel und Störungen durch Freizeitaktivitäten setzen ihren Populationen zu. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Ist die Bejagung von Raufußhühnern noch sinnvoll?

JAGD AUF
RAUFUSSHÜHNER SINNVOLL?

Die Antwort lautet: Ja – unter bestimmten Bedingungen.

In vielen Regionen Europas gehört die Jagd auf Raufußhühner seit Jahrhunderten zum kulturellen Erbe. Besonders in Skandinavien und Teilen der Alpen, wie auch in Österreichs hat sich diese Tradition bis heute gehalten. Wo stabile oder sogar wachsende Populationen vorkommen, kann eine maßvolle Bejagung Teil eines aktiven Populationsmanagements sein.

Auch in Teilen Österreich, ist es heute noch möglich, die Tiere sinnvoll zu bejagen, indem die Jagd auf wissenschaftlicher Grundlage, in einem gesunden ökologischen Kontext und mit klarem Fokus auf Nachhaltigkeit und Lebensraumerhalt betrieben wird. Ziel ist nicht das Dezimieren, sondern der Erhalt gesunder Bestände: durch eine gezielte Entnahme älterer Tiere, um Inzucht vorzubeugen und die Altersstruktur der Population zu stabilisieren.

Jagd als Motor für Naturschutz 

 

Ein Aspekt, der oft zu wenig Beachtung findet: Viele Menschen denken, dass Jagen den Tieren schadet. Doch wenn es richtig gemacht wird, kann es den Raufußhühnern sogar helfen! Wo Raufußhühner jagdlich nutzbar sind, entsteht ein starkes Interesse für den Erhalt und die Pflege ihrer Lebensräume: Jägerinnen und Jäger fördern strukturreiche Mischwälder, halten Waldlichtungen offen und schützen Moore – Biotope, die nicht nur den Raufußhühnern zugutekommen, sondern auch zahlreichen anderen Arten.

Jagd wirkt dabei wie ein Katalysator für Naturschutz, denn intakte Lebensräume entstehen nicht von selbst – sie müssen aktiv gestaltet und erhalten werden. Beispiele für solche Arbeiten sind die Pflege von Waldrändern, das Offenhalten von Lichtungen, das Belassen von Totholz nach Durchforstungen oder das Ansäen von Böschungen und Forstwegen. Ohne dieses Engagement wären viele dieser wertvollen Strukturen und viele Lebensräume längst verschwunden.

Wo liegen die Grenzen für die Jagd auf Raufußhühner?

Trotz aller positiven Effekte bleibt eines unumstößlich: Eine Bejagung von Raufußhühnern ist nur dann sinnvoll, wenn sie den Erhalt der Art nicht gefährdet. In vielen Regionen Mitteleuropas – etwa in Deutschland oder der Schweiz – sind Auerhuhn, Birkhuhn und Co. heute stark bedroht. In solchen Gebieten sind jagdliche Entnahmen entweder verboten oder nur unter strenger wissenschaftlicher Aufsicht erlaubt.

Freizeitaktivitäten wie Skitourengehen, Mountainbiking oder Wandern im Winter sorgen oft für große Störungen. Gerade in der Balzzeit oder bei tiefem Schnee können wiederholte Störungen dramatische Folgen haben: Energieverluste, Brutabbrüche und sinkende Fortpflanzungsraten bedrohen die Bestände zusätzlich.

Hier hebt sich die Jagd in verantwortungsvoller Ausübung positiv ab: Jägerinnen und Jäger kennen die Lebensräume und Verhaltensmuster der Raufußhühner genau. Durch eine gezielte, räumlich und zeitlich angepasste Jagd können sie Belastungen minimieren.

Auerwild, Auerhahn, Jagdfakten.at
Auerhahn © C. Burgstaller
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Bildquellen für diesen Beitrag: © V. Toff | © C. Burgstaller | © Mächler | © Birdlife Michael Dvorak

Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at

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