Haselhuhn - Steckbrief: Jagdfakten.at informiert

Ein Vogel, den kaum jemand zu Gesicht bekommt:

In diesem Steckbrief erfährst du mehr über das Haselhuhn –
über sein Zuhause, seine Gewohnheiten und seine Feinde.

HASELHUHN
STECKBRIEF

Name: Haselhuhn (Tetrastes bonasia)
männlich: Haselhahn
weiblich: Haselhenne
Jungtier: Küken

Tierfamilie: Fasanenartige

Größe: 34-40 cm

Gewicht: 0,3 – 0,5 kg

Paarungszeit: Ende April/Anfang Mai

Brutdauer: ca. 25 Tage

Jungtiere: 7 – 11 Eier

Alter: bis zu 7 Jahre

Wie sieht das Haselhuhn aus?

Das Haselhuhn ist ein kleiner, runder Vogel – ungefähr so groß wie eine Taube. Der Haselhahn und die Henne sehen sich ziemlich ähnlich – beide haben ein braun-grau geflecktes Federkleid, das sie gut tarnt. Trotzdem gibt es ein paar wichtige Unterschiede:

  • Der Hahn hat einen weiß umrandeten, schwarzen Kehlfleck.
  • Die Henne hat keinen Kehlfleck und ist insgesamt etwas schlichter und heller gefärbt.
Haselhahn: Jagdfakten.at informiert
Haselhahn
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Haselhenne

Wo lebt das Haselhuhn? 

Das Haselhuhn lebt in verschiedenen Wäldern – vom Flachland bis hinauf an die Waldgrenze. Wichtig ist, dass der Wald nicht gleichmäßig aussieht, sondern viele verschiedene Pflanzen und Verstecke bietet. Besonders gerne lebt das Haselhuhn entweder in jungem Wald mit vielen Büschen oder in älteren Wäldern, in denen noch viel Unterholz wächst.

Das Haselwild ist von allen Raufußhühnern am meisten an den Wald gebunden und kommt ohne einen gewissen Anteil von Laubhölzern (vor allem Weichhölzer) nicht aus. In den österreichischen Alpen gibt es einer der größten Vorkommen in ganz Mitteleuropa. Doch durch die intensive Nutzung der Wälder ist das Haselhuhn aus vielen Gegenden verschwunden oder in Gefahr, ganz zu verschwinden.

Lebensweise und Sozialverhalten

Haselhühner finden im Herbst einen festen Partner. Sie leben in einer sogenannten Saisonehe – das heißt, sie bleiben für eine bestimmte Zeit zusammen, nämlich vom Herbst bis zum Ende der Balzzeit im Frühling (März bis April). Haselhühner sind monogam, das bedeutet: Ein Hahn hat nur eine Henne als Partnerin. Im Winter leben sie meistens allein, aber sie bleiben in Kontakt. Im Frühling beginnt die Balzzeit, und in dieser Zeit verteidigen die Hähne ihr Revier.

Ende April oder Anfang Mai legt die Henne etwa 8 Eier in ein gut verstecktes Nest am Boden. Sie brütet die Eier ungefähr 25 Tage lang ganz allein aus – der Hahn hilft dabei nicht. Auch die Küken zieht die Henne alleine groß. Im September werden die jungen Haselhühner selbstständig und verlassen ihre Mutter. Dann finden sich die alten Paare wieder, um gemeinsam in die nächste Saisonehe zu starten. Haselhühner bleiben ihr Leben lang meistens im gleichen Gebiet. Ihre Reviere können – je nach Lebensraum – zwischen 2 und 40 Fußballfelder groß sein. Haselhühner sind eher scheu und verstecken sich schnell, wenn sie Gefahr spüren.

Was frisst das Haselhuhn?

Von allen Raufußhühnern ist das Haselhuhn bei seiner Nahrung im Winter am wählerischsten. In der kalten Jahreszeit fliegt es oft auf Bäume, um dort Knospen von Bäumen wie Erle, Weide, Pappel, Birke, Vogelbeere oder Hasel zu fressen. Im restlichen Jahr hält sich das Haselhuhn aber meist am Boden auf. Für die Küken ist vor allem tierisches Eiweiß – etwa in Form von Insekten – unverzichtbar. Damit sich die Vögel wohlfühlen und überleben können, müssen sie genügend Futter finden und gute Verstecke vor Feinden haben.

Feinde & Bedrohungen

Das Haselhuhn hat viele natürliche Feinde, zum Beispiel Füchse, Marder, Habichte oder Uhus. Noch gefährlicher sind aber die Bedrohungen durch den Menschen: Wälder werden umgebaut oder abgeholzt, wichtige Laubbäume verschwinden, und durch Freizeitaktivitäten im Wald wird das Haselhuhn oft gestört. Auch der Klimawandel verändert seinen Lebensraum. Wenn das Haselhuhn keinen ruhigen, abwechslungsreichen Wald mit genug Futter und Verstecken findet, kann es dort nicht überleben.

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Bildquellen für diesen Beitrag: © Canva by Jagdfakten.at
Autor für diesen Beitrag: V. Toff / Jagdfakten.at

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