
Jagdunfall – hier lauern die größten Gefahren:
Für Jägerinnen und Jäger kann es schnell gefährlich werden, wenn sie sich unvorbereitet ihrer Lieblingsbeschäftigung hingeben.
Dabei sehen Jagdunfälle meist ganz anders aus, als man denken möchte.
JAGDUNFALL
Die größten Gefahren bei der Jagd
Natürlich: Bachen können ganz schön gefährlich sein. So eine frischgebackene Wildschweinmutter, die ihre Frischlinge hochaggressiv verteidigt, hat kräftige Hauer und eine Masse von rund 100 Kilogramm. Begegnet man ihr und ihren Kleinen plötzlich im dichten Unterholz, kann sie auch geübten Jägern schwerste Verletzungen zufügen. Und doch: Wildtiere selbst stellen eine vergleichsweise geringe Gefahr für Jägerinnen und Jäger dar. Die Gefahren lauern nämlich vor allem anderswo: auf den Hochsitzen, in den Bergen, auf glitschigen Böden – oder in der Selbstüberschätzung. Kurz: Jagen kann als Unterfangen ziemlich gefährlich sein.
- Aber wo lauern die größten Gefahren für Jägerinnen und Jäger –
- und wie kommt man dennoch sicher durchs Revier?
Nie ohne Handy
oder Trillerpfeife!
Ganz gleich, ob man nun allein oder in Begleitung jagen geht, und ganz egal, wie gut man ein Revier kennt: Es kann immer etwas passieren. Ein Unfall, ein Unwetter oder einfach Orientierungslosigkeit, die einen ratlos im immer dunkler werdenden Wald zurücklässt. Mit einem aufgeladenen Handy kann zwar Hilfe gerufen werden, doch auch hier kann es – vor allem in den Bergen – am fehlenden Empfang scheitern. Deswegen:
- Freunden oder Familie immer Bescheid geben, wohin man jagen geht –
- und wie es in der Fachliteratur stets empfohlen wird: eine Trillerpfeife mitnehmen, damit Suchende einen finden können!
Kein blindes Vertrauen auf Hochsitze
Hochsitze können instabil sein – deswegen sollte man sich, bevor man einen Hochsitz besteigt, stets versichern, dass er hält, etwa durch ein kurzes Rütteln und ein genaues Hinschauen, ob die Konstruktion keine sichtbaren Mängel aufweist. Nicht zu unterschätzen: die Unfälle, die beim Hinauf- oder Hinunterbegeben passieren können, vor allem bei Nässe und Eis. Was uns direkt zum nächsten Punkt führt.
Für den Notfall:
kompaktes Erste-Hilfe-Set
Während der Jagd kann man sich auch durch Stürze im Gelände oder beim Hantieren mit dem Messer verletzen, deswegen: Verband, sterile Tücher und Desinfektionsmittel sollten immer griffbereit sein. Vor allem mit einer Waffe können Unfälle – wie zum Beispiel ein unerwartetes Ausrutschen – tragisch enden. Womit wir bei einem weiteren entscheidenden Thema sind: die Sicherung von Waffen – und damit sind nicht nur Gewehre gemeint.
Die Waffen stets sichern
Als Jäger ist man für die sichere Handhabung der eigenen Waffe verantwortlich. Das heißt: Die Waffe muss stets gesichert sein, außer man ist schussbereit. Das wird Jägerinnen und Jägern in ihrer Ausbildung viele Stunden lange eingetrichtert. Dasselbe gilt übrigens für andere Waffen oder spitze Gegenstände: Ein nicht korrekt zugeklapptes Messer etwa kann sich beim Aufprall nach einem Sturz durchaus öffnen, durch die Kleidung bohren und so für schwere Verletzungen sorgen – hier ist besondere Aufmerksamkeit gefordert!
Bei der Ausrüstung nicht sparen
Wer sich durch das Waldrevier seinen Weg bahnt, kann in unerwartetes Nass treten, plötzlich in Mückenschwärme geraten – oder auch Schlangen begegnen. In Österreich gibt es zwei giftige Schlangenarten: die Kreuzotter und die Hornviper. Bei einem Biss ist es wichtig, ruhig zu bleiben, die Wunde zu desinfizieren und umgehend ärztliche Hilfe im Krankenhaus aufzusuchen – wobei:
- Mit entsprechender Outdoor-Bekleidung lässt sich meist auch ein Biss vermeiden.
- Außerdem: Gutes Schuhwerk schützt nicht nur vor Nässe und Kälte, sondern sorgt auch für sicheren Halt.
- Die richtige Kleidung ist und bleibt ein wichtiger Sicherheitsfaktor beim Jagen.
Kenne deine körperlichen Grenzen!
UNSERE
LESE-EMPFEHLUNG
Bildquellen für diesen Beitrag: © Pixabay
Autor für diesen Beitrag: L. Palm / Jagdfakten.at
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