Zu den Aufgaben des Jägers gehört es im Rahmen der Hegepflicht, das Wild in Notzeiten zu füttern. Lesen Sie in diesem Artikel, wann eine solche Notzeit vorherrscht und wie fachgerechtes WILD FÜTTERN erfolgt:

WILD FÜTTERN

Darf der Jäger füttern?

Ja. Die Wildfütterung dient der Versorgung und Gesunderhaltung des Wildes sowie der Verminderung von Wildschäden an Natur und Wald. Diese so genannte “Notzeitfütterung” ist beispielsweise erforderlich bei hoher Schneelage, längerem Bodenfrost sowie nach langen Dürreperioden und Naturkatastrophen.

Was bedeutet Notzeitfütterung?

Es handelt sich um die Vorlage von Futter an Wild zu Zeiten, in denen es keine ausreichende natürliche Äsung findet. Oder, wenn das Wild in der Äsungsaufnahme durch Witterungs- oder Bodenverhältnisse gehindert wird.

Wie muss gefüttert werden?

Die Fütterung muss artgerecht erfolgen und auf das jeweilige Wild angepasst werden. Außerdem muss der Jäger auf die regionalen Verhältnisse Rücksicht nehmen. Beim wiederkäuenden Schalenwild bedeutet dies, dass der geeignete Fütterungsstandort nach folgenden Aspekten gewählt werden muss:

  • Wildökologischer Eignung (Bedürfnisse des Wildes – also Klima, Einstände, Ruhe)
  • Waldbaulicher Eignung (geringe Wildschadensanfälligkeit des Waldes)
  • Betreuungstechnischer Eignung (Erreichbarkeit des Fütterungsplatzes für den zuständigen Betreuer)

Fachgerechte
Fütterungstechnik

Der Jäger muss auf eine schalenwildgerechte Futtermittelzusammensetzung und auf eine ausreichende Futtermengen achten. Das Futter sollte strukturreich, für das Wild attraktiv und auch bei einem strengen Nachwinter in ausreichender Menge vorhanden sein. Foldende Aspekte sind für eine fachgerechte Fütterung relevant:

  • Regelmäßige Betreuung
  • Möglichkeit, alle an der Fütterung stehenden Stücke gleichzeitig aufnehmen zu können
  • Kontinuierlicher Futtervorrat – Fütterungen sollten nie ganz leer werden

Der Jäger sollte für eine revierübergreifende Abstimmung mit den Nachbarfütterungen sorgen.

Geeignetes Futtermittel
für Schalenwild

 

  • Raufutter z. B. Klee- und Wiesenheu, Laubheu und Proßholz und
  • Saftfutter wie Silage, Rüben, Kartoffel, Obst und Trester
  • Kraftfutter wie Eiche, Bucheckern, Kastanien, Mais, Hafer und Weizen besitzt eine hohe Nährstoffkonzentration und einen niedrigen Rohfasergehalt bei hoher Verdaulichkeit. Als Kraftfutter-Presslinge erhält man Luzernemehl, Sojaschrot und Pellets.

Schwarzwild

kann mit Eicheln, Mais, Rüben, Kartoffeln, Weizen und Hafer gefüttert werden.

Hasen

füttert der Jäger mit Karotten, Rüben, Kleeheu, Proßholz.

Fasane

füttert der Jäger mit Druschabfälle, Maiskolben, Gerste, Futter- und Zuckerrüben.

Rebhuhn

gibt man Unkrautsämereien, Druschabfälle, Getreide, Futter- und Zuckerrübe.

DIESEN
BEITRAG TEILEN